Top-Ergebnis im Kreis, Ambitionen in Mainz

Daun · Mit dem Topergebnis von rund 95 Prozent der Stimmen ist Gordon Schnieder für die nächsten beiden Jahre als Vorsitzender der CDU Vulkaneifel im Amt bestätigt worden. Die Delegierten honorierten, dass er die Partei aus dem Tal und beinahe wieder zu alter Stärke geführt hat. Der alte und neue Vorsitzende verkündete, dass er 2016 in den Landtag einziehen will.

 CDU-Kreisvorsitzender Gordon Schnieder will 2016 in den Landtag einziehen. TV-Foto: Mario Hübner

CDU-Kreisvorsitzender Gordon Schnieder will 2016 in den Landtag einziehen. TV-Foto: Mario Hübner

Daun. Gleich mehrfach konnte sich der alte und neue Vorsitzende Gordon Schnieder aus Birresborn über lang anhaltenden Applaus beim Kreisparteitag der CDU Vulkaneifel freuen: nach der Bilanz seiner Amtszeit als Parteivorsitzender seit 2010, nach Verkündigung seines Wahlergebnisses (68 Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen, eine Enthaltung) sowie nach seiner Ankündigung, 2016 das Landtagsdirektmandat anzustreben. Der 39-Jährige verkündete: "Ich kandidiere im nächsten Jahr für das Landtagsmandat der CDU Vulkaneifel."
Die Delegierten sprachen Schnieder Dank und Anerkennung dafür aus, dass er die Partei nach dem Kommunalwahldesaster 2009 als Folge der gescheiterten Fusion der Kreissparkasse Vulkaneifel mit der Sparkasse Bitburg wieder aufgebaut und beinahe zu alter Stärke geführt hat. In Zahlen ausgedrückt von nur noch 36 Prozent 2009 auf 44 Prozent 2014. Reinhard Scholzen vom Gemeindeverband Daun sagte: "Gordon Schnieder hat die Partei aus einem tiefen Tal geholt." Peter Burggraaff aus Kelberg meinte: "Wir werden Schritt für Schritt wieder ernst genommen. Jetzt sind wir wieder da und sind geeint."
Schnieder selbst resümierte: "Wir haben schwierige Zeiten durchgemacht, sind aber zusammengestanden und haben durch offene und ehrliche Kreispolitik das Vertrauen der Menschen zurückgewonnen." Diesen Weg werde die CDU unter seiner Führung fortsetzen.
CDU-Veteran Erwin Görgen aus Kirchweiler tischte Lob und Tadel auf. Lob für den alten und neuen Vorsitzenden, der seit 2013 auch wieder die CDU-Kreistagsfraktion führt: "Gordon Schnieder hat mit unermüdlichem und großem Einsatz die Kreis-CDU wieder aus dem Tal geführt und den Generationswechsel in Partei und Fraktion erfolgreich gemeistert." Sein Tadel richtete sich an den CDU-Landtagsabgeordneten Herbert Schneiders, der wegen eines Auslandsaufenthalts aber nicht beim Parteitag anwesend war. Görgen sagte: "Seitdem Gordon Schnieder den Vorsitz der CDU-Fraktion übernommen hat, läuft es auch wieder besser. Und von der Arbeit unseres Landtagsabgeordneten höre ich auch sehr wenig. Da macht sich bei mir seit geraumer Zeit Unmut breit." Der 60-jährige Schneiders sitzt seit 1991 im Landtag, es gilt in CDU-Kreisen als ausgemacht, dass er 2016 nicht mehr antritt.Meinung

Schnell wieder berappelt
Gordon Schnieder ist (wieder) das Aushängeschild der CDU Vulkaneifel. Die Partei, die unter seiner Führung erneuert wurde und fast wieder zu alter Stärke gefunden hat, steht geschlossen hinter ihm. Das Wahlergebnis von 95 Prozent ist dafür Beleg genug. Daher ist es nur richtig und konsequent, dass er nun auch den nächsten Schritt auf der Karriereleiter wagt und für die CDU das Landtagsmandat anstrebt. Diese Wachablösung ist überfällig. Neben seiner Führungskompetenz hat er auch Nehmer- und Kämpferqualitäten bewiesen. Denn man darf nicht vergessen, dass er in hohem Maße dafür mitverantwortlich war, dass die CDU Vulkaneifel 2009 katastrophal abgestürzt ist. Denn als Vorsitzender der Kreistagsfraktion hat er die Fusion der Kreissparkasse Vulkaneifel mit der großen Schwester aus Bitburg maßgeblich vorangetrieben - und ist jäh gescheitert. Dafür haben er und die Partei heftige Prügel eingesteckt. Der Karriere des jungen Hoffnungsträgers der CDU Vulkaneifel drohte ein frühes Aus. Doch Schnieder hat sich berappelt, rasch wieder Verantwortung übernommen und geackert. Nun ist er wieder da - und höchstwahrscheinlich bald schon in Mainz. m.huebner@volksfreund.deExtra

 Seit 60 Jahren in der CDU: Martin Lengert (89) aus Daun. TV-Foto: Mario Hübner

Seit 60 Jahren in der CDU: Martin Lengert (89) aus Daun. TV-Foto: Mario Hübner

Wahlen: Neben dem Vorsitzenden Gordon Schnieder gehören dem neuen Kreisvorstand der CDU Vulkaneifel an: als Stellvertreter Thomas Grötz aus Katzwinkel und Heike Hermes aus Gillenfeld sowie Schatzmeister Manfred Rinderer aus Gerolstein. Ehrungen: Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Partei ist Martin Lengert (89) aus Daun während des Kreisparteitags der CDU geehrt worden. Patrick Schnieder, Generalsekretär der rheinland-pfälzischen CDU, sprach ihm "große Dankbarkeit für seine Treue zur und seinen Einsatz für die Partei" aus und überreichte Urkunde und Präsentkorb. Der Geehrte, der im Weltmeisterjahr 1954 in die Partei eingetreten war, als, wie er sagte, "Konrad Adenauer noch am Zug war", meinte nach den Glückwünschen: "Ich habe jetzt Goldene Hochzeit mit der CDU." Mit Lengert sind noch zwei weitere CDU-Veteranen für 60-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet worden, waren aber verhindert: Adolf Annen (93) aus Daun und Alois Hens (82) aus Rengen. mh

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