Verbundenheit mit dem Dorfpatron

Ursprünglich stand die Antoniuskapelle an anderer Stelle. Dennoch ist sie seit über sieben Jahrhunderten der Mittelpunkt im christlichen Geschehen des Dorfes geblieben.

Heyroth. (fs) Der Nachfolgebau aus Bruchsteinen ist im Innern in spätem Bauernbarock ausgestattet und erhielt seine Amtsweihe im Jahre 1747. Zwei Jahre vorher ist in einer Niederschrift vermerkt, die Kapelle sei "klein, ruinosa und soll erneuert werden", was mit Zuwendungen und Hilfe der Dorfbevölkerung geschah.

Mit dem dreiseitigen Chorabschluss hat die Antoniuskapelle eine Länge von 10,95 Meter und misst in der Breite 5,45 Meter. Das eindrucksvolle Ölgemälde des heiligen Antonius auf dem Hauptaltar und die aus Mainsandstein geschaffene Nachbildung des Heiligen vor über einem Jahrzehnt vom Steinbildhauer Christoph Fischbach aus Niederehe über dem Westeingang zeugen von der Verbundenheit mit dem Dorfpatron.

In den sechs Rundbogenfenstern befinden sich Heiligenbilder, die nach dem Ersten Weltkrieg für die Gefallenen des Dorfes gestiftet wurden. Dorfchronistin Magda Schröder berichtet, dass vor Jahrzehnten ein Teil der Familienmitglieder zur Frühmesse nach Niederehe lief, derweil der Rest das Vieh versorgte und die Kinder hütete.

Anschließend beeilte man sich, um rechtzeitig zur Messe um 10 Uhr zu sein. Der einstündige Fußmarsch führte auf beschwerlichen Wegen durch den Wald. Stand ein Fest an, nahmen die Kirchgänger bei unwirtlichem Wetter ihre Sonntagskleidung mit und zogen sich in Niederehe um. Die Pfarrkirche ist wie seit Jahrhunderten dieselbe geblieben, geändert haben sich nur die Anfahrtswege und -arten von Heyroth nach Niederehe.

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