Vertrauen missbraucht

Eine Frau aus der Verbandsgemeinde Gerolstein hat in einem Geschäftshaushalt Schmuck im Wert von 5100 Euro sowie 50 Euro gestohlen. Für die Diebstähle ist sie vorm Dauner Amtsgericht zu einer zehnmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss sie 200 Sozialstunden ableisten.

Daun/Gerolstein. (vog) Zwischen der Geschäftsfrau und ihrer Putzfrau, die im gleichen Dorf lebt, bestand ein Vertrauensverhältnis. Immerhin arbeitete die 44-Jährige bereits seit mehr als einem Jahr bei ihr. Doch "irgendwann" seien Zweifel aufgekommen, weil kleinere Beträge aus einer Geldkassette wegkamen. Zunächst war die Putzfrau nicht in Verdacht. Die Geschäftsfrau machte sich dann zur Gewohnheit, die Anzahl jeder Geldnotierung aufzuschreiben. Als sie am 5. Oktober 2007 vom Einkaufen zurückkam, fehlten 50 Euro. Nur die Putzfrau war im Haus. Als sie zur Rede gestellt wurde, leugnete sie, erst als die Polizei kam, gab sie den Diebstahl zu. Daraufhin kontrollierte die Geschäftsfrau ihren Schmuck. Es fehlten zwei Teile, sie sie nur selten trägt. Eine Goldkette im Wert von 2100 Euro und ein Smaragdarmband im Wert von 3000 Euro. Die Angeklagte gestand vor Gericht: "Ja, ich habe die Sachen genommen, kannte ihren Wert aber nicht, weil ich keine Ahnung von Schmuck habe. Ich wollte sie später wieder zurücklegen." Richter Hans Schrot glaubte ihr nicht: "Das halte ich für reine Schutzbehauptungen. Alleine das Gewicht der Schmuckstücke macht klar, dass es keine Modeaccessoires sind." Die Angeklagte erklärte: "Ich habe einen Fehler gemacht, aber sie haben mich beleidigt und ausgelacht." Staatsanwalt Thomas Grawemeyer plädierte auf Freiheitsstrafe: "Die Angeklagte hat das Vertrauen gröblichst missbraucht. Vermutlich haben sie schon vorher Geldbeträge entwendet und auch die anderen fehlenden Schmuckstücke, die hier aber nicht zur Diskussion stehen." Das strafmildernde Geständnis hatte für Richter Schrot keinen hohen Stellenwert: "Sie haben nur das zugegeben, was ihnen nachgewiesen wurde." Eine Geldstrafe käme wegen der hohen kriminellen Energie nicht in Frage. Schrot urteilte auf zehn Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung. Außerdem muss die 44-Jährige 200 Sozialstunden ableisten. Die bestohlene Geschäftsfrau bilanziert: "Ich bin maßlos enttäuscht. Zum Glück laufen wir uns im Dorf nicht oft übern Weg."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort