Vitaminspritze fürs Kylltal

DENSBORN. Beachtlich: Mit der gestrigen Einweihung der Produktionsstätte einer Pharma-Vertriebsfirma, durch die 50 neue Jobs entstanden sind, wird die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte des Gewerbegebiets Densborn fortgeschrieben: Derzeit finden dort 110 Menschen Arbeit. Im nächsten Jahr sollen bis zu 90 zusätzliche Jobs geschaffen werden.

110 Jobs geschaffen, 90 weitere in Aussicht, 500 000 Euro für die Erschließungsarbeiten ausgegeben, rund fünf Millionen Euro durch die Firmen investiert und so unter anderem viele Handwerksbetriebe und Baufirmen aus der Region mit Aufträgen versorgt: Die Zahlen des inzwischen auf 8,2 Hektar angewachsenen Gewerbegebiets "In den Feldern" in Densborn sprechen eine deutliche und überzeugende Sprache. Und sie belegen, wovon nur die wenigsten während der Anfangsphase vor gut fünf Jahren überhaupt zu träumen gewagt haben: Im und durch das inzwischen zweimal erweiterte Gewerbegebiet in der Kyllaue haben viele Menschen Arbeit, die meisten von ihnen stammen direkt aus Densborn oder den Nachbardörfern des strukturschwachen Kylltals. Stichwort: "Wohnortnahe Arbeitsplätze".Nur noch ein Arbeitsloser im Ort

So freute sich denn auch Densborns Ortsbürgermeister Alfred Brück: "Nachdem kürzlich zwei weitere Leute bei CC Pharma untergekommen sind, haben wir nur noch einen Arbeitslosen im Ort." Bei besagter Pharma-Vertriebsfirma, wo gestern Nachmittag im großen Festzelt rund 100 Gäste und Mitarbeiter die Einweihung der neuen Produktionsstätte gefeiert haben, herrschte beste Laune. Firmenchef Klaus W. Gerke lobte die Unterstützung durch die Kommune und das Land Rheinland-Pfalz, die die rund zweieinhalb Millionen Euro schwere Entscheidung positiv beeinflusst und so der Region 50 neue Jobs gebracht haben. Und er kündigte an, im kommenden Jahr die geplante Apotheke am Standort zu eröffnen, "bis zu 20 weitere Arbeitsplätze zu schaffen" und "in den nächsten Jahren die 100-Millionen-Euro-Umsatzgrenze in Angriff zu nehmen". Das solle vor allem durch die Ausweitung des Importgeschäfts von Arzneimitteln aus dem Ausland geschehen. Gerke: "Das ist unsere Zukunft und ein wesentlicher Beitrag zur Senkung der Kosten im Gesundheitssystem." Seinem Appell "Lassen Sie uns ausgiebig feiern!" kamen die Gäste gerne nach. Und auch der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering bekannte, dass er "solch erfreuliche Termine" am liebsten wahrnehme. Dem Unternehmer, der die Firma mit dem Mitgesellschafter Thomas Weppelmann erst 1999 gegründet hat, sprach er vor allem wegen seiner Entschlusskraft und Schnelligkeit seine "Hochachtung" aus. Mit wenigen Dankesworten kam der sichtlich bewegte Densborner Ortsbürgermeister Alfred Brück aus. Er sagte: "Es hat alles wunderbar geklappt." Und Gerke, der seit vielen Jahren in Densborn zur Jagd geht, gab das Lob zurück: Die Initialzündung für die Ansiedlung habe Brück gegeben. Apropos Ansiedlung: Neben den vier bestehenden Firmen (Reifen Leka, Tonerrecycling Return, CC Pharma und Aqua Spa) werden laut Brück 2007 zwei weitere Firmen einziehen beziehungsweise erweitern: Aqua Spa will 20 zusätzliche Jobs schaffen, Endter Sintertechnik gar 50. Für Landrat Heinz Onnertz ist das der richtige Weg, nämlich einen "vernünftigen Kompromiss zwischen dem Erhalt der Eifellandschaft und der Schaffung von Arbeitsplätzen" zu finden. In Anspielung darauf, dass das Gewerbegebiet aus Naturschutzgründen und planungsrechtlicher Sicht zumindest umstritten war, sagte Onnertz: "Wenn man das heute sieht, muss man mehr denn je festhalten: Es war zu keinem Zeitpunkt in Erwägung zu ziehen, dass hier etwas Falsches gemacht worden sein könnte."

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