Vorbereiten auf die V-1-Bergung

Der Kampfmittelräumdienst hat mit den Vorbereitungen für die Bergung und möglicherweise Entschärfung einer V-1-Flugbombe begonnen, die auf der Gemarkung des Walsdorfer Ortsteils Zilsdorf in der Erde liegt. Die Experten gehen davon aus, dass die Arbeiten bis Freitag dauern werden.

 Zutritt nur noch für die Experten des Kampfmittelräumdiensts: Die Fundstelle der V-1-Flugbombe ist mittlerweile weiträumig abgesperrt worden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Zutritt nur noch für die Experten des Kampfmittelräumdiensts: Die Fundstelle der V-1-Flugbombe ist mittlerweile weiträumig abgesperrt worden. TV-Foto: Stephan Sartoris

Hillesheim/Walsdorf-Zilsdorf. Mehr als 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sorgt ein "Eifelschreck" für Schlagzeilen. Diese Bezeichnung hatten die V-1-Flugbomben bekommen, die von Oktober 1944 bis Februar 1945 von Stellungen in der Eifel aus auf Städte wie Brüssel, Antwerpen, Lüttich oder Amsterdam abgeschossen worden waren. Schrecken verbreiteten sie auch bei der Bevölkerung vor Ort, denn mehr als 30 Prozent der Flugbomben stürzten innerhalb eines Radius von 60 Kilometern vor den Startrampen ab.

Eine der abgestürzten V 1 ist nach dem Hinweis eines Zeitzeugen auf der Gemarkung des Walsdorfer Ortsteils Zilsdorf in der Verbandsgemeinde Hillesheim gefunden worden (der TV berichtete). Am Montag hat der Kampfmittelräumdienst (KMD) des Landes mit den Vorbereitungen für die Bergung und möglicherweise Entschärfung begonnen. KMD-Leiter Horst Lenz teilte in Hillesheim mit, diese Arbeiten würden voraussichtlich die ganze Woche dauern. Da in dem Gefechtskopf noch rund 600 Kilo eines giftigen Sprengstoffs enthalten sein könnten, müsse äußerst vorsichtig vorgegangen werden, um die Sicherheit seiner Mitarbeiter zu gewährleisten, die Schutzanzüge und Atemmasken tragen würden.

Ab Dienstag soll damit begonnen werden, die unter der Erde liegende Flugbombe freizulegen und genauer zu untersuchen. Dann könne festgestellt werden, ob die Weltkriegs-Altlast geborgen werde könne oder entschärft werden müsse. Lenz: "Je nachdem haben wir dafür zwei weitere Tage eingeplant. Ich rechne damit, dass der Fundort am Freitag wieder geräumt werden kann." Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim, Heike Bohn, betonte, eine Gefahr für die Bevölkerung gebe es nicht, weil die Fundstelle mehrere hundert Meter vom Dorf entfernt liege.

Die Fundstelle ist seit Montag weiträumig abgesperrt. In den inneren Bereich dürfen laut Lenz nur KMD-Mitarbeiter, von denen aus Sicherheitsgründen ein Teil auch vor Ort in Wohnmobilen übernachtet.

Der KMD-Leiter erklärte, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass es mehr als 60 Jahre nach Kriegsende noch solche Hinweise von Zeitzeugen gebe: "Meiner Erfahrung nach werden ältere Menschen durch entsprechende Medienberichte wieder an Ereignisse von damals erinnert und melden sich dann bei den Behörden. Das ist eher die Regel als die Ausnahme."

Der Fund in der VG Hillesheim sei nach der Meldung überprüft worden. So habe es Probegrabungen gegeben, die die Richtigkeit der Angabe des Zeitzeugen bestätigt hätten, berichtete Lenz. Er gehe nicht davon aus, dass die V 1 an einem Stück gefunden wird: "Ich glaube nicht, dass zu erkennen sein wird, dass es einmal eine V 1 war." Extra Die unbemannte sprengstoffbeladene Fieseler Fi 103, bekannt als V (Vergeltungswaffe) 1, war der erste Marschflugkörper, der in einem Krieg eingesetzt wurde. Die Fi 103 wurde in Deutschland entwickelt und im Zweiten Weltkrieg von Juni 1944 bis März 1945 vor allem gegen Städte wie London und Antwerpen eingesetzt. Die Produktion der Einzelteile fand in mehr als 50 verschiedenen Firmen statt. Seit Sommer 1944 wurde die V1 auch in unterirdischen Werksanlagen des Konzentrationslagers Dora in Thüringen montiert. Quelle: Wikipedia

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