Vorhang fällt, keine Wünsche offen

Hillesheim · Der fünfte Kulturzirkus in Hillesheim ist zu Ende, die Bilanz fällt positiv aus: Zu den Projekttagen samt Kindervorstellungen sind 1500 Gäste (sowie 350 teilnehmende Kinder), zum Abend-Kulturprogramm weitere 2000 Besucher ins Zirkuszelt im Bolsdorfer Tälchen gekommen. Das sind 1200 Gäste mehr als bei der vorherigen Auflage 2013.

Vorhang fällt, keine Wünsche offen
Foto: vladi nowakowski (now) ("TV-Upload nowakowski"

Hillesheim. "Wir sind absolut zufrieden, und ich gehe fest davon aus, dass es auch 2017 wieder einen Hillesheimer Kulturzirkus geben wird", sagt Manfred Schmitz, Geschäftsführer der Urlaubsregion Hillesheim und Organisator des Kulturzirkus.
Zwar seien noch nicht alle Rechnungen durchgeschaut, Schmitz geht aber davon aus, dass die fünfte Auflage des Kulturzirkus auch finanziell ein Erfolg war. "Die schwarze Null werden wir auf jeden Fall erreichen. Dadurch, dass wir mit unserem Team der Tourist-Info samt Familien den Getränkeausschank und viele anderen Arbeiten selbst erledigt haben, haben wir einige Tausender gespart." (siehe Extra) Dafür müssen in den nächsten Wochen und Monaten fleißig Überstunden abgebaut werden. Einen besonderen Dank spricht er auch der Gruppe von Asylbewerbern aus Oberbettingen aus, die bei Auf- und Abbauten sowie Transporten geholfen haben. "Die Jungs waren mit Begeisterung dabei. Super."
Und die Arbeit hat sich gelohnt. "Wir hatten Steigerungen in allen Bereichen - also was das Ergebnis und die Besucherzahlen betrifft", sagt Schmitz. Kamen 2013 insgesamt 2300 Gäste (1200 zu den Kindervorstellungen des Projektzirkus, 1100 zu den Abendveranstaltungen), waren es in diesem Jahr 3500: 1500 zu den Kindervorführungen und 2000 zu den Kulturveranstaltungen am Abend. Die Zahl der Kinder, die am Projektzirkus teilnahmen, blieb mit rund 350 gleich.
Gründe für die Steigerung sind zum einen, dass es in diesem Jahr neun Veranstaltungen gab, 2013 jedoch nur sieben. Es war eine weniger angesetzt und eine ins Wasser gefallen. "Wir hatten diesmal auch keinen Flopp dabei", sagt Schmitz. Im Gegenteil. Drei Veranstaltungen waren ausverkauft (der irische Abend, die Abba-Fete und der Zirkus-Brunch am Sonntag). Selbst die Spartenangebote liefen gut. So zog der zum zweiten Mal veranstaltete Dichterwettstreit 80 Gästen an (2013: 40), und auch das Experiment "Dudelsäcke treffen Alphörner", lockte 180 Gäste ins Zirkuszelt. Schmitz begründet das so: "Der Kulturzirkus hat sich etabliert. Die Leute kommen, auch wenn sie nicht wissen, was sie erwartet, weil sie sich sicher sind, dass sie bei uns etwas Manierliches geboten bekommen. Auch das Ambiente im Zirkuszelt gefällt vielen." Für die sechste Auflage des Kulturzirkus gibt es bereits einige feste Größen. Allen voran der irische Abend mit den Dauerbrennern Rambling Rovers. Denn die haben bislang immer für ein volles Zelt, super Stimmung und klingelnde Kassen gesorgt. Ebenfalls erneut in Planung sind ein Dichterwettstreit (Poetry-Slam), ein Gassenhauer wie der Abba-Abend (oder 2013 der Johnny-Cash-Abend) sowie eine Veranstaltung mit einheimschen Gruppen. "Und ein Experiment wird es auch wieder geben. Mir schwebt schon lange ein Klezmer-Abend oder eine Blassportgruppe vor", sagt Schmitz.Extra

Über den Abend mit Dudelsäcken und Alphörnern: Lilo Autmann aus Niederbettingen: "Ich finde das ungewöhnlich und originell." Kathi Tekstra aus Hillesheim: "Die Ansagen des Alphornisten sind super. Er hat so viele lustige Anekdoten auf Lager." Über den Projektzirkus mit rund 360 Kindern: Helga Dixius, Lehrerin an der Grundschule Üxheim: "Für die Kinder ist das eine Spitzenerfahrung!" Carina Möller, Lehrerin an der Grundschule Hillesheim: "Die Kinder finden das alles ganz toll und aufregend." Seiltänzerin Lotte: "Es hat mir alles sehr viel Spaß gemacht. Wir haben geübt, gerade auf dem Seil zu gehen und dann auch Kunststücke gemacht." Manuel Sperlich vom Projektzircus: "Die Arbeit macht sehr viel Spaß, denn die Kinder sind mit Begeisterung dabei. Wir wollen ihnen den Zirkus wieder näherbringen." cliExtra

Der fünfte Hillesheimer Kulturzirkus hat laut Manfred Schmitz 54 000 Euro gekostet. Davon entfielen jeweils 15 000 Euro auf den Projektzirkus samt des Zelts und auf Gagen für die Künstler sowie 24 000 Euro auf Technik, Logistik sowie den Einkauf von Essen und Trinken. An Einnahmen gab es rund 18 000 Euro Sponsorengelder (davon 10 000 Euro Landeszuschuss aus dem Topf des Kultursommers Rheinland-Pfalz) und rund 20 000 Euro Eintrittsgelder. Die fehlenden 16 000 Euro zum Bilanzausgleich muss die Urlaubsregion Hillesheim als Veranstalter selbst aufbringen. Laut Schmitz ist das durch den Getränkeverkauf und "unzählige Arbeitsstunden", für die keine Leute und Firmen eingekauft werden mussten, gelungen. Die endgültige Abrechnung kann aber erst in einigen Tagen erstellt werden, wenn alle Rechnungen vorliegen. mh

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