Warten auf Mainz

Sehnsüchtig wird in Niederbettingen auf den Zuschussbescheid des Landes gewartet, damit das ehemalige Pfarrheim zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden kann. In diesem Frühjahr soll es endlich losgehen.

Hillesheim-Niederbettingen. Das Problem besteht seit Längerem und ist bekannt: Im Hillesheimer Stadtteil Niederbettingen hat vor mehr als zwei Jahren das letzte Gasthaus geschlossen, und da es im Dorf kein Gemeindehaus gibt, fehlt den Gruppen, Vereinen und Bürgern ein Treffpunkt. "Wir stehen alle in den Startlöchern", sagt Ortsvorsteherin Sabine Marder in Anspielung auf den seit Jahren geplanten Umbau des ehemaligen Pfarrheims zu einem Treffpunkt und Versammlungsort. Die Sanierung soll nur "minimal" ausfallen

Das hatte die Stadt Hillesheim zu diesem Zweck 2004 gekauft. Doch für den Umbau fehlte bislang das Geld. In diesem Jahr aber hat sie 20 000 Euro für das Vorhaben bereit gestellt, was auch von der Kommunalaufsicht genehmigt wurde. Bevor es mit dem Umbau aber losgehen kann, muss erst der Zuschussbescheid des Landes vorliegen. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden rund 25 000 Euro beantragt, die Antwort aus Mainz liegt aber noch immer nicht vor. "Wir rechnen im April oder Mai damit", hieß es aus der Kreisverwaltung. Bislang ging man von März oder April aus. Doch solange der Bescheid nicht da ist, kann auch mit den Arbeiten (auch denen in Eigenregie) nicht begonnen werden, denn sonst verfällt der Zuschuss. Gottfried Perings, Architekt und Dorferneuerungsberater für Niederbettingen, ist davon überzeugt, dass "wir gut hinkommen", wenn der beantragte Landeszuschuss komplett fließt. Zum einen soll die Sanierung nur "minimal" ausfallen: So sind der Ausbau des Obergeschosses und der angrenzenden Scheune kein Thema. Zum anderen ist viel Eigenleistung eingeplant, "schließlich haben wir für fast alle Gewerke Handwerker im Dorf", sagt Ortsvorsteherin Marder. "Es ist eine sehr große Unstützung erkennbar", meint auch Berater Perings. Er geht daher davon aus, dass "in sechs Wochen Bauzeit alles fertig ist" - sobald es denn einmal losgegangen ist. Im Vordergrund der Sanierung steht die Erneuerung des Brandschutzes, der Fenster, Türen, Böden, Decken und Wände sowie der Elektro-Installation samt Beleuchtung. Zudem sollen eine zweite Toilette gebaut und einige Wände heraus gebrochen werden. Denn das Kernstück des neuen Dorfgemeinschaftshauses soll ein Versammlungssaal werden. Den gibt es bislang nicht, da das Gebäude bislang als Wohnhaus genutzt wurde. Um trotz fehlenden Gemeindehauses das Dorfleben zu stärken, hatte Ortsvorsteherin Marder vor geraumer Zeit einen Dämmerschoppen im ehemaligen Pfarrhaus organisiert - jeden ersten Freitag im Monat. Und der kommt nach wie vor bei Jung und Alt gut an. "15 Leute sind immer da, oftmals mehr, und auch die Jugend lässt sich blicken", sagt sie nicht ohne Stolz.

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