Wasser, Stein und Eisen als treue Begleiter

Voll im Trend: Nach Aussage des Gerolsteiner Geologen Peter Bitschene steigt das Interesse an Natur und Erde, die "Geo-Liebe", bei immer mehr Menschen. Nicht zuletzt deshalb wurde am Wochenende ein neuer Geo-Rundweg eröffnet: in Gerolstein-Müllenborn.

 Rund ein Dutzend Wanderer sowie der Gerolsteiner Geologe Peter Bitschene (Fünfter von links) weihten den neuen Geo-Rundweg rund um Müllenborn ein. TV-Foto: Gabi Schüller

Rund ein Dutzend Wanderer sowie der Gerolsteiner Geologe Peter Bitschene (Fünfter von links) weihten den neuen Geo-Rundweg rund um Müllenborn ein. TV-Foto: Gabi Schüller

Gerolstein-Müllenborn. Ihre Herzen für die Schönheit und Liebe zur Heimat hatte das knappe Dutzend Männer und Frauen am Samstag geöffnet, als es zur Eröffnungswanderung auf dem neuen Geo-Rundweg "Eifel-Wasser und Eifel-Eisen" in Müllenborn unter Leitung des Gerolsteiner Geologen Peter Bitschene ging. Eines vorweg: Der Weg lohnt sich. Aber aufgepasst: Die Route ist wegen der schmalen Pfade und einiger Treppen jedoch nur für geübte Wanderer geeignet.

Nachdem der Vorsitzende des Eifelvereins Müllenborn, Peter Sons, die Startworte gesprochen hatte, sagte Geologe Bitschene: "Es lohnt sich, in Müllenborn auf die Wege zu gehen".

Mitten im Dorf ist die berühmte Utzig-Quelle mit teichähnlichem Wasserlager und Abfluss in den Oosbach. "Zehntausend Kubikmeter Wasser kommen hier aus dieser Karst-Quelle jeden Tag raus. Sie führt besonderes kalziumreiches Wasser und ist die größte Quelle ihrer Art in Rheinland-Pfalz", erklärte der Wissenschaftler.

An der Quelle beeindrucken aber nicht nur das Wasser (früher soll es bis zu vier Dorfmühlen gegeben haben), sondern auch besondere Steine. So wie beim nächsten Stopp ein paar Meter weiter auf der rechten Seite. Dort ist - wie auf vielen Stellen im und ums Dorf - ein großer Felsblock zu sehen. Es ist ein Quarz-Sandstein, ein so genanntes Konglomerat (vergleichbar mit Beton), das 240 Millionen Jahre alt ist und vor rund 15 000 Jahren bei einem heftigen Erdbeben dorthin geschleudert wurde, als die Eifel noch Wüste war und Eiszeit herrschte.

Durch gewundene, urige Wald- und Wiesenpfade und neu errichtete Brücken in der Nähe der ehemaligen Eisenbahnstrecke Prüm-Gerolstein sowie zu weiteren Quellen des Oosbachs verläuft der Weg.

Hier in der Nähe der Antoniuskapelle hatte bei der Tour der Einheimische Alwin Gehendges, Gästeführer und Geo-Ranger im Gerolsteiner Land, das Sagen über das "Eifel-Eisen" und wurde durch andere Heimatkundige wie Peter Klären ergänzend unterstützt. Moderne Infotafeln geben dauerhaftes Zeugnis der Vergangenheit. Zurück ging es dorfaufwärts zu einem wunderschönen, friedlichen Wasser-Idyll: dem Müllenborner Stausee. Und so liegt es beim neuen Tourismus-Trend auch für die Einheimischen ganz nah: alte Wege neu entdecken - in der eigenen Heimat.

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