Weniger Unfälle, mehr Tote

DAUN. Im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Daun passierten im vergangenen Jahr weniger Unfälle. Trotzdem wurden mehr Personen schwer verletzt oder gar getötet. Hauptursachen sind Fahrfehler und ungepasste Geschwindigkeit. Die Polizei macht verstärkt Kontrollen, um "Druck für mehr Verkehrssicherheit" aufzubauen.

 Mehr als 300 Menschen wurden 2006 bei Verkehrsunfällen verletzt. TV-Foto: Archiv/Gabi Volgelsberg

Mehr als 300 Menschen wurden 2006 bei Verkehrsunfällen verletzt. TV-Foto: Archiv/Gabi Volgelsberg

Die Zahlen, die Polizeioberkommissar Horst Krämer vorlegt, sprechen für sich. Der erfahrene Verkehrssicherheitsberater sagt: "Es sind zwar 160 Unfälle weniger als 2005 passiert, dafür wurden bei den 1941 Unfällen aber mehr Menschen schwer verletzt." Insgesamt wurden im PI-Bezirk (Kreisgebiet ohne Verbandsgemeinde Obere Kyll) bei 240 Unfällen 217 Personen leicht und 105 schwer verletzt. Sechs Menschen starben bei Verkehrsunfällen. Krämer schaut zurück: "In der Nacht vom 31. Januar auf 1. Februar waren es gleich zwei schwere Unfälle. In Ellscheid und bei Hörscheid starb jeweils eine Person." Die anderen tödlichen Unfälle ereigneten sich im Juni bei Neroth, im August bei Strohn, im September bei Kirchweiler und im Oktober bei Mannebach. Die schwersten Unfälle passierten in der Zeit von 16.25 Uhr bis 1.47 Uhr. Für die meisten Karambolagen rückt die Polizei allerdings in der Zeit von 12 Uhr bis 23 Uhr aus. Krämer meint: "Dass nachts die meisten Unfälle passieren, stimmt nicht. Gerade die Zeit ab 15 Uhr scheint am gefährlichsten zu sein."Nur die Kontrollen schrecken ab

Als Ursachen macht er im Wesentlichen Fahrfehler beim Abbiegen und Rückwärtsfahren sowie unangepasste Geschwindigkeit aus. Da zu hohes Tempo bei den vielen Unfällen außerhalb der Orte (1161 von 1941) die Hauptursache ist, gibt die Polizei quasi Gas bei den Kontrollen. PI-Chef Heinz-Peter Thiel: "Wir müssen im Sinne der Verkehrssicherheit Überwachungsdruck aufbauen. Es muss im Geldbeutel weh tun." Bis das 100-Stundenkilometer-Limit außerorts in allen Köpfen ist, werde kontrolliert. Besonders an exponierten Streckenabschnitten wie die L 26 bei Wiesbaum oder die K 36 Hinterweiler/Berlingen. Krämer führt in der Verkehrsstatistik auch Drei-Jahres-Vergleiche durch. Er erklärt: "Dafür wurden die Straßenzüge an der B 421 zwischen Mehren und Gillenfeld, wo sich zwischen 2004 und 2006 elf Unfälle ereigneten, und die L 46 zwischen Daun und Üdersdorf, wo sechs Unfälle in dieser Zeit passierten, beobachtet." Alle Ergebnisse werden im April in der Unfallkommission mit Vertretern aller Behörden für Straßenwesen und Polizei detailliert besprochen. Danach stehen dann eventuell neue Beschilderungen, Tempolimits oder bauliche Veränderungen an. Alkoholikern und Drogenkonsumenten ist damit nicht beizukommen. Da helfen wieder nur Kontrollen. Die verstärkten Kontrollen der vergangenen drei Jahre zeigen Wirkung. Die Zahl der "Alk-Unfälle" wurde von 74 im Jahr 2003 auf 48 in der 2006er-Statistik reduziert. Die "Drogen-Unfälle" gingen von zehn auf drei zurück. Krämer gibt dennoch keine Entwarnung: "Wir kontrollieren eifrig weiter, denn nur das schreckt ab." Außerdem habe die Polizei mittlerweile Möglichkeiten der korrekten Überprüfung beim Verdacht auf Drogenkonsum. 39 Alkohol-Fahrten konnten verhindert werden. Ein weiteres Risiko im Straßenverkehr ist das Alter der Autofahrer. Krämer erklärt: "Fahranfänger und Senioren zählen eindeutig zu den Risikogruppen." Die jungen Autofahrer (bis 21 Jahre) verursachten jeden vierten Unfall (511 der 1941). Bei den Autofahrern, die älter als 65 Jahre sind, waren es zwar "nur" 220, dabei wurden aber 92 Menschen verletzt. Bei den Unfällen der Fahranfängern wurden 96 Verletzte gezählt. Krämer setzt vor allem auf Prävention und Schulung. Mit Blick auf die jungen Autofahrer sagt er: "Wir werden unsere Aktionen wie den Verkehrssicherheitstag an der Gerolsteiner Berufsschule fortsetzen". Immerhin werde ein positiver Trend sichtbar, denn 2005 seiees bei dieser Gruppe ein höherer Anteil gewesen.

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