Hillesheim. Es gibt wohl nur wenige Menschen, die sich jemals gefragt haben, ob man auf einem Alphorn beatboxen (das Imitieren eines Schlagzeugs mit dem Mund) kann. Oder ob das Instrument orientalisch klingen kann. Wer am Mittwochabend im Hillesheimer Kulturzirkus zu Gast war, kann nicht nur beide Fragen mit Ja beantworten, sondern wird auch begeistert allen Freunden davon erzählen. Im gut gefüllten Zirkuszelt zeigen die beiden Alphornbläser von Alp Cologne, Ebasa Pallada und Mitch Hoehler, was sie auf ihren Instrumenten so alles können.
Das Intro (kurzerhand in Hillesheimer Vulkanecho umbenannt) hat eher traditionelle Klänge, aber spätestens, wenn Sängerin Victoria Riccio einsteigt, zeigt sich, dass die beiden Virtuosen auf ihren "hohlen Baumstämmen" auch das schnelle Tempo beherrschen.
Viele der Lieder hat Hoehler selbst komponiert, da die Auswahl an bekannten Stücken aufgrund des eingeschränkten Tonumfangs (in den unteren beiden von vier Oktaven nur drei Töne) begrenzt ist.
"Das ist richtig ungewöhnlich und originell", freut sich Lilo Autmann aus Niederbettingen über den Auftritt. Der Hillesheimerin Kathi Tekstra gefallen die Ansagen von Pallada, der immer eine lustige Anekdote über die Lieder und die Instrumente auf Lager hat.
Abgerundet wurde der Abend durch die Dudeldorf Lion Pipes and Drums - einer Gruppe, die sich seit fast 20 Jahren dem schottischen Nationalinstrument, dem Dudelsack, widmet. Angeführt von "pipe major" (Pfeifenmajor) Markus Thielen übernehmen sie im traditionsechten Schottenrock die Bühne und kommen ihrem Bildungsauftrag (so Thielen) nach. Märsche im Zweiviertel-, Dreiviertel-, Vierviertel-, sogar im Fünfviertel-Takt wechseln sich ab mit bekannten Klassikern wie "Highland Cathedral", "Scotland the Brave" oder "Auld Lang Syne", bei denen das Publikum mitklatschen kann. Spontan improvisieren sie außerdem gemeinsam mit Alp-Cologne-Sängerin Riccio den Klassiker "Amazing Grace". cli