Wer neues Holz will, muss auch altes nehmen

HILLESHEIM. Schritt nach vorne: Der Stadtrat Hillesheim hat wegen der explosionsartigen Nachfrage die Preise erhöht, zum ersten Mal eine Mengenbeschränkung für Holz aus dem kommunalen Forst und außerdem eine Neuerung beschlossen: Künftig muss jeder, der frisches Holz erntet, auch Altholz mitnehmen.

Bei einer Gegenstimme beschloss der Hillesheimer Stadtrat die Neuerung, dass künftig jeder Privatmann, der im Hillesheimer Wald Holz erntet, zusätzlich zehn Prozent Altholz mit nach Hause nehmen muss. Die Sonderzugabe ist aber gratis. Forstamtsleiter Martin Manheller begrüßte die Entscheidung: "Das dient der Pflege des Forsts."Mehr als nur ein symbolischer Akt

Die beschlossenen zehn Prozent würden zwar nicht für eine gravierende Verbesserung sorgen, doch die Neuerung sei auch mehr als nur ein symbolischer Akt. Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) sagte: "Wir wollen die Leute dazu bringen, dass sie auch Holz aus den Restbeständen mitnehmen." Unterschwellig warf er den Forstverantwortlichen vor, dass sie das Problem des Altholzes - obwohl durchaus bekannt - in der Vergangenheit nicht angepackt hätten. Auch deshalb blieb es diesmal nicht bei Wünschen und Lippenbekenntnissen, sondern es kam zu einem bindenden Beschluss. "Die Förster haben zu kontrollieren, dass das auch eingehalten wird. Ansonsten bekommt der betreffende Privatmann eben im Jahr darauf kein Holz mehr zugeteilt", kündigte Stein eine konsequente Umsetzung an. Revierförster Klaus Schäfer sprach sich aus fachlicher Sicht für die Neuerung aus. Was die Umsetzung betrifft, war er allerdings weniger erfreut. "Sie können sich ja nicht vorstellen, was ich mir wegen der neuen Sicherheitsvorschriften - die im Übrigen hundertprozentig richtig sind - schon alles habe anhören müssen. Und ich denke, dass es jetzt bestimmt noch dicker. kommt"Nur noch maximal zehn Raummeter für Einheimische

Denn auch die Preise wurden erhöht. So kostet künftig ein Festmeter Laubholz (Langholz, an den Weg gerückt) 37 Euro. In diesem Jahr waren es noch 33 Euro, 2005 nur 26 Euro. Selbstwerber zahlen künftig 17 Euro pro Raummeter, 2006 waren es 13, 2005 noch 10 Euro. Zudem wurde beschlossen, dass Privatleute (ausschließlich Einheimische) künftig maximal noch zehn Raummeter ernten dürfen. Auswärtige bekommen weiterhin kein Holz aus dem Hillesheimer Forst. Forstamtsleiter Manheller sagte auf die Frage nach der derzeitigen Nachfrage: "Die ist weiterhin enorm, wir haben aber maximal 500 bis 600 Raummeter Holz zu vergeben." Eine Nachfrage bei Ofen- und Forstgeräte-Händlern in Hillesheim aber hat laut Förster Schäfer ergeben, dass die Nachfrage bereits wieder zurückgehe. Kommentar eines Ratsmitglieds: "Entweder sind alle schon versorgt, oder die Ersten haben gemerkt, dass das Holzmachen mühsam ist." Der Forstwirtschaftsplan 2007 schließt bei Einnahmen von 123 000 Euro und Ausgaben von 101 000 Euro mit einem Überschuss von 22 000 Euro ab.

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