Wie in Großmutters Küche

Es steht fest: In der ehemaligen St. Josef Schule, dem heutigen Seniorenzentrum in der Gerolsteiner Raderstraße wird das Mehrgenerationenhaus im Landkreis Vulkaneifel seinen Platz finden.

Gerolstein. (red) Die Idee des Aktionsprogramms ist einfach und gut: Mehrgenerationenhäuser schaffen Begegnungsräume unabhängig von Alter, sozialer Schicht, Nationalität oder Bildungsniveau. Mit dem Aufbau von "Begegnungsstrukturen" wird durch die Mehrgenerationenhäuser ein sozialer Umdenkprozess in Gang gesetzt, der zum Ziel hat, durch nachbarschaftliches Engagement ein Geben und Nehmen zu initiieren - zum Nutzen einer ganzen Gemeinde oder Region.Herzstück jedes Mehrgenerationenhauses wird der "offene Café-Treff" sein, der als gemütlicher Treffpunkt den Besuchern des Hauses ein Zentrum des Austausches bietet. Wie in "Großmutters Küche" ist hier Platz für jeden: beispielsweise den Schüler, der hier auch seinen Kummer loswerden kann oder Unterstützung bei den Hausaufgaben braucht ; die junge Mutter, die ihr Kind für eine kurze Zeit beaufsichtigt wissen will.Willkommen ist auch der Rentner, der gerne sein Wissen und seine Lebenserfahrung weitergeben will; der Opa auf der Suche nach einem Leihenkel; Menschen, die Partner beim Skat-, Schach- oder Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel suchen. Aber auch für behinderte Menschen, die Kontakte knüpfen möchten oder für diejenigen, die einfach nur in Gesellschaft anderer Menschen sein möchten, bietet der Café-Treff zahlreiche Kommunikationsmöglichkeiten.Für die wichtige Aufgabe der Café-Betreuung werden auf freiwilliger Basis Menschen gesucht, die sich vorstellen können, tage- oder stundenweise die Gastgeberrolle im Mehrgenerationenhaus-Café auszuführen. Erforderlich sind Kontaktfähigkeit, Freude am Umgang mit Menschen, Einfühlungsvermögen, Verlässlichkeit, Organisationstalent und gegebenenfalls hauswirtschaftliche Fähigkeiten.Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser hatte seinen Ursprung in Niedersachsen. Dort initiierte Ursula von der Leyen als niedersächsische Familienministerin die Förderung von Mehrgenerationenhäusern im Sinne offener Nachbarschaftstreffpunkte."500 Mehrgenerationenhäuser in ganz Deutschland - damit haben wir unser Ziel erreicht und in ganz Deutschland Orte für ein neues Mitein-ander der Generationen geschaffen", erklärte Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen. In solchen Häusern sollen familienorientierte Aktivitäten und Dienste für Jung und Alt vor allem ehrenamtlich angeboten werden. Darüber hinaus sollen sie das Miteinander der Generationenfördern. Träger eines solchen Hauses kann die Kommune, eine Kirchengemeinde oder ein freier Träger wie ein Verein oder ein Sozialverband sein. Nach von der Leyens Wechsel in das Amt der Bundesfamilienministerin initiierte sie das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser auf Bundesebene. Die erste Ausschreibungsphase des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser wurde im Herbst 2006 abgeschlossen. In dieser ersten Phase wurden 200 Häuser ausgewählt, die bis zum Frühjahr 2007 ihre Arbeit im Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser aufnahmen. Bis Anfang 2008 haben bundesweit 500 Mehrgenerationenhäuser ihre Arbeit aufgenommen. Hierzu wurden der jeweiligen Einrichtung für die Dauer von fünf Jahren Zuschüsse in Höhe von 40 000 Euro pro Jahr und Einrichtung gewährt. Infos für Interessenten gibt es bei Monika Neumann, Mehrgenerationenhaus Gerolstein, Telefon 06591/7003.

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