Zu Stein erstarrt

mayen. Um das Mayener Kirchenschatzkreuz rankt sich eine Legende. Ihr zufolge wurde das Kreuz am Fundort wertvollen Diebesgutes errichtet.

Einmal lebten in St. Johann, einem Nachbarort von Mayen, ein Knecht und eine Magd, die heiraten wollten. Doch da sie kein Geld dafür hatten, kam der junge Mann, Johannes soll er geheißen haben, auf die Idee, den Kirchenschatz der Mayener Clemenskirche zu entwenden. Mit Kelch und Monstranz flohen die beiden Liebenden in Richtung Monreal. Unterwegs aber zog ein schweres Gewitter auf. In seiner Angst vergrub das Paar hastig den wertvollen Schatz und suchte nach einem Unterschlupf. Doch vergeblich. Ein Blitz traf die beiden, und sie erstarrten zu Stein. In der Nacht erschienen dem Küster der Clemenskirche der Kelch und die Monstranz, schwebend über dem Wald. Sofort machte er sich auf und brachte sie wieder zurück nach Mayen. Am Fundort aber wurde ein Kreuz errichtet mit dem Datum der Schandtat: "1726, 4 May (An diesem) Blatz hab(en) gefunden den gestohlen(en) Mayener Kirchenschatz Martin Sturm, Anton Triacca". "Man nimmt an, dass Sturm der Küster der Clemenskirche war", erläutert Heinz Schäfer, Brudermeister der Mayener St. Matthiasbruderschaft, "und dass die Kirchengemeinde aus Dankbarkeit das Kreuz gestiftet hat." Das schöne Basaltlavakreuz steht heute in Mayen im Hof der Genovevaburg. Sehenswert ist auch der Kreuzpark am Eingang zur Burg . Zwei Dutzend Kreuze aus verschiedenen Jahrhunderten hat der Geschichts- und Altertumsverein hier zusammengetragen: Votivkreuze, Schöpflöffel, Grabkreuze, Zeugen der Vergangenheit, die sonst wahrscheinlich der Spitzhacke zum Opfer gefallen wären.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort