Zug hält nur noch nach Bedarf

Trier-Pfalzel/Birresborn · Mit dem Fahrplanwechsel ab Sonntag werden die Züge an einigen Bahnhöfen der Region nur noch nach Bedarf halten, wenn etwa Fahrgäste aus- oder einsteigen wollen. Ansonsten fahren die Züge dort durch.

Trier-Pfalzel/Birresborn. Wer in den Zug einsteigen will, muss dem Lokführer winken. Wer aussteigen will, muss sich im Zug bemerkbar machen. Das gilt ab morgen an einigen Haltepunkten entlang der Eifelstrecke. Laut Mitteilung der Bahn werden folgende Haltepunkte zu sogenannten Bedarfshalten umgewandelt: Birresborn, Mürlenbach und Densborn im Kreis Vulkaneifel, Usch-Zendscheid und Hüttingen (Eifelkreis Bitburg-Prüm) sowie Trier-Pfalzel. Fahrgäste, die dort aussteigen wollen, müssen laut Bahn künftig wie im Bus die Stopptaste im Zug drücken. Wer einsteigen möchte, sollte sich "für den Triebwagenführer gut sichtbar auf den Bahnsteig stellen", heißt es in einer Mitteilung der Bahn.
Noch offen ist die Frage, wie früh Bahnkunden die Stopptaste drücken müssen, damit der Zug rechtzeitig anhalten kann. Ebenfalls unklar ist, wie die Fahrgäste darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie an den Bedarfshalten die Stopptaste drücken müssen. Diese Fragen des TV will die Bahn Anfang nächster Woche beantworten.
Als Grund, warum die Züge an den entsprechenden Haltepunkten nicht mehr auf jeden Fall halten, nennt das Unternehmen, dass dadurch Verspätungen vermieden werden sollen. Die neuen Züge, die auf der Eifelstrecke fahren, sind barrierefrei. Das heißt, sie verfügen über breite Türöffnungen und ausfahrbare sogenannte Schiebetritte, die den Spalt zwischen Zug und Bahnsteig überbrücken. Die Türöffnung und das Ausfahren der Schiebetritte kosten aber wohl mehr Zeit, als bei älteren Zügen. Dadurch verlängern sich die Halte an den Bahnhöfen. Diese Zeit soll durch die Bedarfshalte eingespart werden.
Außerdem sind die Züge in dem neuen Fahrplan eng getaktet. So ist vorgesehen, dass der Zug aus Köln bereits acht Minuten nach seiner Ankunft in Trier wieder zurückfahren soll. Laut Bahn sollen aber im Schüler- und im Berufsverkehr die Züge auf jeden Fall an den betreffenden Haltepunkten stoppen. Hans-Peter Kuhl vom Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland sieht die Bedarfshalte kritisch. So müssten etwa in Birresborn Fahrgäste, die in den Zug einsteigen wollten, auch im Regen bis an die Bahnsteigkante treten, um dem Zugführer zu signalisieren, dass er halten soll.
Auf der Strecke Trier-Luxemburg fällt ein Haltepunkt komplett weg weg. Der Regionalexpress stoppt künftig nicht mehr in Konz-Karthaus. wie
Mit dem Fahrplanwechsel gibt es montags bis freitags von Trier bis nach Gerolstein zusätzlich einen Zug. An Wochentagen fahren auch jeweils zwei zusätzliche Züge von Trier nach Köln und in umgekehrter Richtung.

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