Zumindest rein geht's wieder

Erneute Änderung: Wegen stockendem Busverkehr und Protesten der Geschäftsleute rund um den Viehmarktplatz in Hillesheim, die über massive Umsatzeinbußen klagen, darf ab sofort und für die nächsten vier Wochen von der Bundesstraße in die Straße "Am Viehmarkt" eingebogen werden.

 Gestern noch gesperrt, heute frei: Die Straßensperrung am Viehmarktplatz wird wegen Protesten von Geschäftsleuten und wegen des stockenden Busverkehrs ab sofort für die nächsten vier Wochen wieder geöffnet – zur Probe. TV-Foto: Mario Hübner

Gestern noch gesperrt, heute frei: Die Straßensperrung am Viehmarktplatz wird wegen Protesten von Geschäftsleuten und wegen des stockenden Busverkehrs ab sofort für die nächsten vier Wochen wieder geöffnet – zur Probe. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim. Seltenes Bild: Gut eine Handvoll Geschäftsleute nahm an der jüngsten Sitzung des Stadtrats Hillesheim teil. Ihr Interesse galt nur einem Thema: der vor einem Monat von der Stadt veranlassten Sperrung der Einfahrt in die Straße "Am Viehmarkt" von der B 421 (Koblenzer Straße) sowie der K 56 (Trierer Straße) aus. Damit sollte die gefährliche Einmündung entschärft werden. Das ist nach Ansicht des Stadtrats zwar geglückt, der Nebeneffekt aber stößt allen Beteiligten sauer auf.

"Wir haben seit der Sperrung 60 Prozent Umsatzeinbußen" sagte beispielsweise Rosemarie Groß von der Getränkehandlung "Trinkbar" am Viehmarkt. Die jetzt beschlossene probeweise Öffnung begrüßt sie, sie sagt aber auch: "Hoffentlich kehrt der Stadtrat nicht wieder zur kompletten Sperrung zurück, sonst müssen wir unser Geschäft schließen." Für sie und ihren Mann Hans-Jürgen kam es besonders dick, da ihre Neueröffnung des Getränkemarkts (den über Jahre Werner Jung geführt hatte) fast zeitgleich mit der Straßensperrung einherging.

Ähnlich äußerte sich Rainer Basten, Pächter der "Bauernstube". "Der Ist-Zustand ist untragbar, unser aller Geschäftsleben ist durch die Sperrung massiv beeinträchtigt", sprach er für sich und seine Kollegen.

Einbahn-Regelung stößt auf Akzeptanz

Mit der nun beschlossenen Einbahn-Regelung, dass in die Straße "Am Viehmarkt" zumindest eingebogen werden könne, "können wir leben", sagte auch Alexandra Haas vom gleichnamigen Küchenstudio gegenüber. Auch wenn ihr Geschäft nicht primär von Laufkundschaft lebe wie eine Gaststätte oder ein Getränkeladen, so stellt sie dennoch fest: "Seit der Sperrung ist rund um den Viehmarkt viel weniger Leben."

Daher beschloss der Stadtrat einen neuen Versuch: Für die kommenden vier Wochen soll die Ausfahrt aus der Straße "Am Viehmarkt" nach oben zwar weiterhin verboten bleiben, die Einfahrt von dort aber wieder ermöglicht werden. "Das gilt ab sofort", sagte Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU).

Während dieser vier Wochen sollten die Entwicklung beobachtet und die Entscheidung für eine langfristige Verkehrsregelung getroffen werden. Denn: Ab Mitte Oktober werde vom Land die Koblenzer Straße (B 421) ausgebaut. Dann könnten die für die langfristige Verkehrsregelung notwendigen Umbauten an dem Knotenpunkt gleich mitgemacht werden, kalkulierte Stein.


Meinung

Von Mario Hübner

Guter Kompromiss


Die nun für einen Probezeitraum von vier Wochen gefundene Verkehrsregelung am Viehmarkt in Hillesheim, nach der zwar von oben in die Straße „Am Viehmarkt“ eingebogen, aber dort nicht mehr raus gefahren werden darf, stellt einen guten Kompromiss dar. Denn er wird allen gerecht: Dadurch, dass die Ausfahrt verboten wird, wird einer der gefährlichsten Verkehrsknotenpunkte in Hillesheim entschärft. Und der Umweg durch die Grabenstraße oder die Lammersdorfer Straße ist zumutbar. Zudem sind die Geschäfte rund um den Viehmarkt wieder mit dem Auto erreichbar, die Busse, die den Kindergarten und die Grundschule in der Lammersdorfer Straße ansteuern, müssen sich nicht mehr durch die Grabenstraße schlängeln, wo sie vor allen an Markttagen stecken zu bleiben drohen. So könnte auch die langfristige Lösung aussehen.

m.huebner@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort