...und der Holzwurm fühlt sich wohl

Nach dreijähriger Planungsphase steht für 2008 die Sanierung der Wehrkirche in Berndorf an. Von den 32 560 Euro Gesamtkosten übernimmt die Ortsgemeinde 15 000 Euro und das Landesamt für Denkmalpflege 7500 Euro. Der Restbetrag wird aus der Kasse des Fördervereins "Alte Wehrkirche St. Peter" finanziert.

Berndorf. Vor 45 Jahren wurde zuletzt der Innenbereich der Wehrkirche, die 1513 gebaut wurde, saniert. "Damals sind grobe Fehler gemacht worden", erklärt Peter Mauel, Vorsitzender des 1995 gegründeten Fördervereins zur Erhaltung der mittlerweile fast 500 Jahre alten Wehrkirche St. Peter auf dem Kirmesberg. Das kunsthistorische Gebäude in der Ortsmitte inmitten des Friedhofes gilt als regionales Kleinod. Bei der ehemaligen Innensanierung wurden die Wände mit sogenannten Kase-infarben angestrichen. Mauel erklärt: "Sie sind für selten genutzte Gebäude ungeeignet, weil sie die Feuchtigkeit anziehen und dann klebrig werden." Später verfärbt sich der Anstrich schwarz, was die Förderer zunächst einen Schimmelbefall vermuten ließ. Bereits vor drei Jahren stieg das Landesamt für Denkmalpflege in die Planungen ein. Mauel schaut zurück: "Das Landesamt wollte nur einen Teil der Wände sanieren. Wir haben so lange verhandelt, weil wir alles so überarbeiten wollen, dass langfristig Ruhe ist." Auch die Holzbänke bröckeln. Sie wurden mit Stahlnägeln und -schrauben repariert, die mittlerweile verrostet sind. Außerdem wurden sie mit einem klebrigen Wachs gestrichen, in den der Staub eindringt. So ist eine Reinigung unmöglich, und der Holzwurm fühlt sich wohl. Die Bekämpfung der Schädlinge übernimmt das Rheinische Amt für Denkmalpflege in Pulheim zum Preis von 2200 Euro. "Wir machen alles, was bezahlbar ist. Dann haben wir fürs nächste Jahrhundert Ruhe", meint Mauel. Die Gesamtkosten für die Sanierung liegen bei 32 560 Euro. In der jüngsten Sitzung hat der Ortsgemeinderat einen Zuschuss von 15 000 Euro beschlossen. Ortsbürgermeister Egon Klaes bezeichnet dies als "gute Ausgabe fürs ganze Dorf": "Die Wehrkirche muss wieder ordentlich hergerichtet werden. Wir nutzen sie zur Totenehrung an Volkstrauertag, zur Verabschiedung und Aufbahrung unserer Verstorbenen." Aus Mainz kommen weitere 7500 Euro Zuschuss. Den Restbetrag finanziert der Förderverein. Die Arbeiten sollen bis Jahresende abgeschlossen sein.

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