Die politische Narrhalla

Walburga hat wieder mit mir geschimpft. Während sie Jahr für Jahr mit den Möhnen einherzöge, würde ich mich an Karneval zu sehr zurückhalten. "Du igelst dich regelrecht ein", sagte sie.Dabei stimmt das gar nicht.

Erst vor ein paar Tagen habe ich am Stammtisch einen Lacher nach dem anderen geerntet, obwohl ich das, was ich zum Besten gab, eigentlich bierernst meinte. Jedenfalls hatte ich nach dem fünften oder achten Bier (ich weiß es nicht mehr so genau) vorgeschlagen, eine kommunalpolitische Kappensitzung zu veranstalten, und zwar eifelweit. Motto: "Frohsinn, Stimmung und Aktion - was noch fehlt, ist die Fusion". Und da ich gerade so schön dabei war, stellte ich mir vor, wie die Landräte Heinz Onnertz und Roger Graef Seit' an Seit' als Sitzungspräsidenten fungieren könnten, während die Sparkassenvorstände die Kapelle dirigieren. Zudem wäre eine solche Sitzung auch die Gelegenheit, die "Schnieder-Brothers" gemeinsam in der Bütt zu erleben, ebenso wie natürlich Michael Billen als den "Strippenzieher von Kaschenbach" und Marie-Luise Niewodniczanska als "Die Gesandte von der Römermauer". Mein Kumpel Anton war nach anfänglicher Skepsis und dem dritten Eifel-Schnaps von meiner Idee durchaus angetan. Als ich allerdings überlegte, auch den Trierer Stadtrat Friedel Jaeger in einer Flugplatz-Persiflage auf Michael Billen in die Bütt zu bitten, stoppte Anton meinen Wortschwall. Denn auf die Frage "Wolle mer en roinlosse?" würde sich zumindest die Bitburger Narrhalla-Abordnung, außer Rot und Grün natürlich, querstellen. Also lenkte ich an dieser Stelle ein. Stattdessen schlug ich vor, Wolfgang Jensen und Rosi Biwer als rot-grünes Tanzpaar auf die Bühne zu bitten sowie Joachim Streit als "(Eifel-)Landrat der Herzen". Als ich Walburga davon erzählte, meinte sie nur, ich hätte das letzte Bier besser stehen lassen . . .

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