Es geht halt ums Geld

Die Absage der Eifeler Mädchensitzung in Gerolstein, die trotz ihres erst zehnjährigen Bestehens längst zur Tradition und zum Treffpunkt für viele närrische Weiber aus der Region geworden ist, spiegelt Zweierlei wider: erstens, dass die Karnevalisten ebenso wie andere Vereine unter dem Trend leiden, dass immer weniger Menschen bereit sind, ihre Freizeit für andere zu opfern.

Und eines darf man nicht unterschätzen: Die Vorbereitung einer guten Büttenrede oder gar das Einstudieren eines Tanzes kosten viel Zeit - vor allem für ein Männerballett. Denn deren Mitgliedern ist choreografisch-dynamisches Talent zumeist nicht in die Wiege gelegt worden. Zweitens wird erneut deutlich: Beim Karneval geht es um richtig viel Kohle. Es ist nicht verwunderlich, dass ein Redner lieber drei- oder viermal am Abend 500 Euro für seinen Auftritt rund um Köln kassiert, als sich einmal für die gleiche Gage in der Eifel zu präsentieren. So läuft das Geschäft. Da das den Gerolsteiner Karnevalisten (und ihren Kollegen ringsum) bekannt ist, sollten sie künftig lieber mehr Anstrengungen für den eigenen Nachwuchs aufbringen. Das stellt auch kein leichtes Unterfangen dar. Doch gerade der engagierten Gerolsteiner Narren-Führungsriege sind Erfolge zuzutrauen. Damit es 2008 wieder heißt: Weiber, auf zur Mädchensitzung ins Rondell! m.huebner@volksfreund.de

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