Euphorie und Enttäuschung

Der Auftritt des CDU-Landratskandidaten Gordon Schnieder (31) beim Startschuss-Parteitag für die Landratswahl am 22. April war gelungen. Der junge Herausforderer hat viel von seinem Image des zahlenverliebten Bürokraten abgelegt, das er noch bei seiner Nominierung vor gut drei Monaten hatte.

In seiner 45-minütigen Rede schaffte er es immer wieder, seine Anhängerschaft zu erreichen, zu überzeugen und bisweilen gar mitzureißen: einerseits indem er konkret Stellung bezog, anstatt um den heißen Brei herumzureden, andererseits durch rhetorisches Geschick - und neuer Lockerheit. Eine respektable Leistung. Schließlich hat es der CDU-Herausforderer nicht leicht. Zum einen ist der Amtsinhaber beliebt, zum anderen hat er keine silbernen Löffel gestohlen und ist daher für Schnieder nur schwer angreifbar. Denn alle wichtigen Entscheidungen während seiner Amtszeit sind unter maßgeblicher Beteiligung der CDU gefällt worden, die ja bekanntlich die Mehrheit im Kreistag stellt. Daher ist es umso unverständlicher, dass der Startschuss-Parteitag so schlecht besucht war. Ein Symbol für Aufbruchstimmung und Entschlossenheit, wie sie der Kandidat selbst an den Tag gelegt hat, war das jedenfalls nicht. m.huebner@volksfreund.de

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