Gerolsteiner Eseleien

Sie müssen sich keine Gedanken machen, wenn Ihnen der Name Johannes Buridan nichts sagt. Nur so viel zu ihm und seinem Werk: Der Franzose lebte von 1300 bis etwa 1358 und soll das Gleichnis von dem Esel geschrieben haben, der vor zwei gleich großen Heubündeln steht und verhungert, weil er sich nicht entscheiden kann.



Diese Parabel steht auch gelegentlich für den Gerolsteiner Stadtrat, der sich, wie Buridans Esel, lange nie so richtig über eine Nutzungsregelung für die Ex-Einkaufsmeile, Ex-Fußgängerzone, Ex-Teilbahnhofstraße beziehungsweise verkehrsberuhigte Zone einigen konnte.

Nun wurden einige Esel auf Gerolsteins Hausberg, der Munterley, gesichtet. Das Foto im Trierischen Volksfreund vom 5. November beweist kaum, dass die Eseleien unten im Stadtzentrum nun beendet sind, was dem Ansehen der Stadt gut stünde.

Der Besuch der Grautiere auf dem Aussichtsberg könnte eher beweisen, der neue Eifel-Steig sei auch für jeden Esel gut begehbar. Ob die Munterley nun ein "Felsmassiv mit vulkanischem Ursprung" oder, richtiger, vor schlaffen 360 bis 380 Millionen Jahren als Riff im Meer entstanden ist, wird den Eseln ziemlich egal gewesen sein; besonders deshalb, weil sie bei der Kraxelei auch noch menschliche Bürden zu (er)tragen hatten. Überhaupt sagt man diesem Grautier bekanntlich neben einigen guten auch weniger schmeichelhafte Eigenschaften nach.

Völlig unangemessen wäre es aber, diesem Vorschlag von Walburga zu folgen: Noch etwas erzürnt über ein Knöllchen in Gerolsteins Hauptstraße meinte sie, man solle doch im Wappen der Stadt Gerolstein den Löwen durch einen Esel ersetzen. Dann hätten die Dauner, Hillesheimer und Prümer bestimmt ihren Spass, vermutet

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