Gerolsteiner Ritterspiele

Als Besucher trifft man in Gerolstein garantiert auf irgendeine Baustelle: Gefühlte drei Jahre wird an der Sarresdorfer Straße und ihren Erlebnishöhepunkten, den Kreiseln, gearbeitet. In der Lindenstraße reißt man die Gehsteige auf und pflastert sie wieder zu.

Auf dem Waldfriedhof geht ein bereits heute von den Kommunalpolitikern gefeiertes Werk der Weltarchitektur der Vollendung entgegen, die Friedhofshalle. Aus dem Stausee ließ man das Wasser ablaufen, nicht nur, um einen großen Wels zu fangen. In der Hauptstraße verschwanden, bis auf einige Wandteile, zwei Häuser und präsentieren der staunenden Öffentlichkeit ihr Innenleben, wie es aussieht, wohl noch für längere Zeit.

Und nun auch noch die Sanierung der Löwenburg: Ich schlage jedenfalls - analog zum Stadtschloss in Berlin - den Komplett-Wiederaufbau der Burg, zuletzt Residenzschloss der Gerolsteiner Grafen, vor. Der große kulturelle Durchbruch für die dahindümpelnde Stadt Gerolstein! Bisher dachte die sich: Lasst doch die Dauner, Hillesheimer, Prümer und Manderscheider sich mit ihren Musik-, Krimi-, Zeltkultur-, Literaturfestivals oder Ritterspektakel abmühen.

Was ist das nun alles im Vergleich zu einer neuen richtigen Ritterburg beziehungsweise einem Schloss? Welche neue Sponsormöglichkeit auch für den Gerolsteiner Brunnen: Statt verdächtigter Ritter der Pedale können nun echte edle Rittersleut unterstützt werden. Einen Schloss-Brunnen besitzt der Betrieb ja schon.

Welche Chance für Stadtentwicklung und Tourismus: Grafschaft Gerolstein, Schloss-Festspiele, Schlossgespenst, Rittermahle mit Ritterschlag und Ritterkreuz, Minnegesang usw. Die Stadträte treten als Ritter der Tafelrunde auf, Monika Neumann als Schwarzer Ritter. Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz wird wahrscheinlich nach seinen "schwar(t)z auf weiß" gedruckten Äußerungen in einer Edelstahlrüstung mit Schild und Schwert erscheinen.

Die Gerolsteiner Ritterspiele sind bereits jetzt eröffnet, glaubt

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