Mutig, richtig und hoffentlich standhaft

Die Überraschung ist perfekt: Trotz Schließung der Molkerei steigen die Abwassergebühren für die Bürger der Verbandsgemeinde Hillesheim vorerst nicht. Das war nicht zu erwarten, denn die Anlage war eigens auf das maßgeblich durch die Molkerei verursachte Aufkommen ausgelegt.

Nun fällt die Hälfte des gesamten Abwassers weg und damit auch die Gebühren dafür. Dafür bleiben die Fixkosten für die auf einmal überdimensionierte Anlage. Und die müssen nach wie vor von der Gemeinschaft der Nutzer getragen werden. Weniger Einnahmen bei gleichzeitig gleichbleibenden Kosten bedeutet in der Regel eine Verschlechterung der Situation für die weiterhin Beteiligten. Dass das in diesem Fall vorerst nicht so ist, liegt an der ebenso mutigen wie richtigen Politik von Werken und VG-Rat. Die setzen nämlich darauf, den per Vertrag bis 2012 festgeschriebenen Fixkosten-Beitrag der Molkerei weiter zu erhalten: jährlich rund 60 000 Euro. Macht zusammen 360 000 Euro. Mit einem solchen Polster lässt sich in der Tat gut kalkulieren. Fragt sich nur, ob das Geld auch bezahlt wird? Doch es gilt: Die Hillesheimer Verantwortlichen haben erstens nichts zu verschenken und sind zweitens in der Pflicht. In der Pflicht, hart zu verhandeln, um zum Verlust von Arbeitsplätzen und Image nicht auch noch ein finanzielles Desaster hinzukommen zu lassen. Eines stimmt zuversichtlich. Erstmals während des gesamten Schließungs-Prozesses werden die Hochwald-Manager auf die Kommune zugehen. Weil sie ein Interesse daran haben. m.huebner@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort