"Pulling" in der Eifel

An oder auf Türen von Hotels und anderen Gebäuden, die sich gerne mit internationalem Flair schmücken wollen, findet man vielfach das englische Wort "pull". Ausländische wie einheimische Besucher folgen meist dankbar dieser Bedienungsanleitung, teilt sie doch mit, wie die Tür problemlos zu öffnen respektive zu schließen sei.

"Pull" kann auch mit ziehen, zerren, zupfen, reißen und mit Zug oder Griff übersetzt werden."Pull down" bedeutet abreißen - und das ist in Gerolstein zur Zeit aufs Vielfältigste zu erleben: Die Fahrbahn der Sarresdorfer Straße beziehungsweise der B 410 wurde entfernt (und zum Teil erneuert), dasselbe Schicksal erfährt die Leichenhalle auf dem Waldfriedhof (das "Jahrhundertprojekt"), in der Hauptstraße werden in Kürze zwei Häuser abgerissen und vielleicht auch die Drahtfabrik. Da mag mancher lieber "pull up" rufen, haltet ein!Flair, am besten internationales, wünscht man sich auch für die Gerolsteiner Innenstadt. Nun geht das Gerücht, die ansässigen Gewerbetreibenden wollen sich dem "Car Pulling" (dem wettbewerbsmäßigen und publikumswirksamen, doch sehr anstrengenden Ziehen eines Autos) zuwenden. Die Idee haben sie den Prümern abgeschaut, wo, im Gegensatz zur Brunnenstadt, das sogenannte Stadtmarketing lebendig ist. Und so soll der Plan angeblich umgesetzt werden: Kräftige Car-Puller ziehen die Autos der Besucher auf höchst unweltfreundliche Art in und durch die Hauptstraße. Die Vorteile: Fußgänger können wesentlich entspannter durch die "Flaniermeile" schlendern. Es riecht besser und ist leiser. Und beim Pullen kann man schön ins Gespräch kommen. Zudem dürften die Gebühren dafür deutlich geringer ausfallen als für die künftig notwendige Feinstaub-Plakette. Kurzum: Hauptsache es werden viele Kunden in die Fußgängerzone geschleppt, und möglicherweise schafft das Car-Pulling ja auch neue Arbeitsplätze, hofft

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