Schön sauber bleiben!

Puh, um ein Haar wäre es schief gegangen. Da fahren sie zweieinhalb Wochen schön im Hauptfeld versteckt, recken hin und wieder pflichtbewusst ihr Sponsoren-Trikot gen Fernsehkamera, aber verhalten sich ansonsten ruhig und zurückhaltend.

Ist ja auch richtig so, denn - so wurde mir zugetragen - von der obersten Sprudelführung wurde als Devise für die diesjährige Tour de France ausgegeben: Nur nicht auffallen, ja kein Rennen gewinnen und immer schön beim guten Gerolsteiner bleiben. Und das ist unseren Jungs vom Team Gerolsteiner ja bislang auch sehr gut gelungen. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen ergangen ist. Ich aber habe jedes Mal vor dem Fernseher geschwitzt, ob unsere Sprudel-Fahrer noch auf dem rechten Weg sind. Und, ich gebe es zu, mich hin und wieder gefragt, ob sie überhaupt noch dabei sind. Denn dort, wo die Fernsehkameras waren, waren unsere Jungs meist nicht. Noch nicht. Macht aber nichts. Hauptsache ich konnte abends immer wieder durchatmen. Kein Sieg, keine Solofahrt, kein Husarenstück. Bei den Cyan-Blauen offenbar alles im grünen Bereich.Was allerdings dieser Tage in den Herrn Fothen gefahren ist, kann ich mir auch nicht erklären. Das muss noch lückenlos aufgeklärt werden. Am besten am Montag bei der Ankunft in Gerolstein! Da fährt der einfach in die Spitzengruppe, lässt sich einfach nicht abschütteln und schickt sich gar an, eine Etappe zu gewinnen. Wohl zu viel Kaffee beim Frühstück getrunken, wie? Zum Glück konnte er noch von einem Italiener eingeholt werden. Denn nach dem Zweiten kräht bekanntlich kein Hahn. Und das ist auch gut so, oder denken Sie, irgendjemand würde beispielsweise Herrn Schnieder nach der jüngsten Landratswahl als Gewinner ausrufen und den olympischen Gedanken (Dabei sein ist Alles!) propagieren? Wohl kaum. Also, Jungs. locker bleiben und auch bei den beiden Schluss etappen zuvorkommend und höflich der Konkurrenz die Vorfahrt lassen. Schließlich würden ich und meine Kumpane gerne auch noch in den nächsten Jahren mit euch am Fernseher mitfiebern und noch einige Tour-de-France-Willkommenpartys mit euch feiern. Und dann darf es selbstverständlich auch mal etwas anderes sein, als nur der gute Gerolsteiner Sprudel, meint

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