Wir sind Vulkaneifel!

Wir sind Vulkaneifel! Wunderbar! Am 1. Januar 2007 müssen die Landkarten dieser Welt umgeschrieben werden. Endlich sind wir wer: Landkreis Vulkaneifel. Damit sind wir raus aus der Anonymität und dem 190-jährigen Preußen-Muff.

Kreis Daun: Da klingt doch immer das englische Wort "down" mit, was so viel bedeutet wie abwärts, hinunter, nach unten gerichtet. So, wie wir hier über Jahrhunderte den Kopf hängen ließen. Jetzt sind wir Vulkaneifel, jetzt geht es aufwärts. Einem Vulkan gleich werden unser Selbstbewusstsein, unsere Wirtschaft und überhaupt alles auf- und ausbrechen, voller Kraft und Feuer. Und welche Energien schlummern noch unter unserer Oberfläche? Plötzlich sind wir stolz, hier zu leben. Diese wunderbare Region heißt zwar seit fast 1250 Jahren so, doch irgendwann waren die Einwohner gar nicht froh, Eifeler zu sein. Doch, schwups, eine einfache Namensänderung, und schon blickt die Welt auf uns. Touristisch sind wir nun auf Augenhöhe zum Beispiel mit Alaska, Lanzerote und Hawaii. Die Urlauber werden Schlange stehen, um die Vulkaneifel zu erobern. Folgerichtig kommt zwischen Scheid, Esch, Oberelz, Mückeln und Kopp große Freude auf. Gelobt sei unsere kraftvolle und entscheidungsfreudige SPD-Landesregierung. Gedankt wird Kurt (Beck), Karl-Peter (Bruch), Heinz (Onnertz) und besonders Astrid (Schmitt), die ohnehin in unserem Landreis kurz vor der Seligsprechung steht. Ach ja: Bald duzen sich nicht nur die Genossen, sondern wir uns alle. Die Gerolsteiner bedankten sich sogar bei den Daunern. Von den Kelbergern las ich (noch) nichts. Sie leben wohl noch in der "Mayenzeit" und ohnehin im Gebiet der Hohen Eifel. Da kommt es so schnell nicht zu einem Ausbruch. Jetzt muss uns nur noch jemand den Unterschied zwischen einem Landkreis (Vulkaneifel) und einem Eifelkreis (Bitburg-Prüm) erklären. Ist ein Eifelkreis auch nur ein normaler Landkreis oder, wegen Billen, Graef und Co., etwas Besseres? Oder grinsen die Bitburg-Prümer ganz heimlich, weil es über kurz oder lang doch nur einen großen Eifelkreis gibt? Doch reiner Zufall ist es, dass in dem Begriff "Vulkaneifel" das Wort "Ulk" vorkommt. Für die Manderscheider ist das alles andere als ein Ulk. Sie fühlen sich benachteiligt, einige wollen sogar gegen die Entscheidung der Landesregierung klagen. Aber selbst Schuld, sie hätten sich ja rechtzeitig und freiwillig dem Kreis Daun eingliedern können, sinniert

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