67-Jähriger tot vor seiner Haustür

Wie das Polizeipräsidium Trier am Montag dem Trierischen Volksfreund bestätigt hat, ist am frühen Samstagmorgen in Schillingen ein 67-jähriger Mann bei Eiseskälte tot vor seiner Haustür gefunden worden. Die Todesursache lässt sich laut Polizei nicht zweifelsfrei ermitteln. Ein Fremdverschulden wird aber ausgeschlossen.

Schillingen. (ax) Als die Zeitungszustellerin am frühen Samstagmorgen kurz vor 6 Uhr auf ihrer Runde vor dem Haus in der Schillinger Neustraße vorbeikam, traute sie "erstmal meinen Augen nicht", wie die Frau im Gespräch mit dem TV berichtet.

Bei klirrender Kälte lag der 67-jährige Bewohner des Hauses neben seinem Briefkasten reglos im Freien. Sie habe dann sofort die Angehörigen aus dem Haus geklingelt, die sich um den Mann kümmerten und den Notarzt riefen.

Doch für den 67-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Monika Peters, Sprecherin des Polizeipräsidiums Trier, hat dem TV am Montag bestätigt, "dass wir in Schillingen einen Toten gefunden haben". Wie die Ermittlungen inzwischen ergeben haben, "schließen wir ein Fremdverschulden aus.

Die eingeschaltete Staatsanwaltschaft habe die Leiche am Montag freigegeben, auf eine Obduktion werde verzichtet. Tatsache sei, dass der Mann gestürzt war und dabei Verletzungen davongetragen hat. Ob er aber an den Folgen des Sturzes gestorben ist oder sich nicht mehr aus seiner hilflosen Lage befreien konnte und dann erfroren ist, könne nicht zweifelsfrei beurteilt werden. Auch ein Herzinfarkt sei nicht auszuschließen.

Mit dem Kältetod einer Obdachlosen im Januar in Igel lasse sich der tragische Vorfall in Schillingen aber nicht vergleichen.

Zur Erinnerung: Vor elf Monaten war eine damals 58-Jährige in ihrem Zelt an Unterkühlung gestorben. Sie hatte zuvor die Hilfe eines Hoteliers ausgeschlagen, der ihr eine Gratis-Unterkunft angeboten hatte (der TV berichtete).

In Schillingen ist die Betroffenheit groß: "Das ist eine dramatische Geschichte, die vielen Leuten im Dorf sehr nahe geht", sagt Ortsbürgermeister Markus Franzen dem TV. Er habe den Toten als "freundlichen, netten Mann" in Erinnerung.

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