Abwassergebühr steigt

Nachdem schon der Gemeinderat Morbach eine Erhöhung der Gebühren für Wasser und Abwasser beschlossen hat, müssen nun auch 8700 Haushalte in der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil ab dem 1. Januar 2010 für die Abwasserbeseitigung etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Gebühren steigen um 2,5 Prozent. Keine Veränderungen gibt's beim Wasserpreis.

 Investitionen wie die in die Kläranlage Bruderbach haben für die Verbaucher in der VG Hermeskeil ihren Preis. Sie müssen höhere Abwassergebühren zahlen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Investitionen wie die in die Kläranlage Bruderbach haben für die Verbaucher in der VG Hermeskeil ihren Preis. Sie müssen höhere Abwassergebühren zahlen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. "Erhebliche Investitionen im Abwasserbereich zwingen uns zu einer moderaten Gebührenerhöhung." So begründete der Hermeskeiler Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats den Vorschlag der Werke, die Tarife für diesen Betriebszweig zum Jahreswechsel um 2,5 Prozent anzuheben. Das Gremium folgte dem einstimmig.

Hauptsächlich betrifft die Verbraucher der Anstieg der Schmutzwassergebühren von bisher 2,22 Euro pro Kubikmeter auf 2,32 Euro. Konkret haben diese Zahlen für einen Musterhaushalt mit vier Familienmitgliedern, der ein 800 Quadratmeter großes Grundstück besitzt und einen jährlichen Verbrauch von 140 Kubikmeter hat, folgende Auswirkungen: Er muss im nächsten Jahr 17,21 Euro mehr Gebühren zahlen (2009: 669,86 Euro; 2010: 687,06 Euro).

Die Investitionen in der Vergangenheit haben dazu geführt, dass das Abwasserwerk 1,6 Millionen Euro neue Schulden zur Finanzierung des Wirtschaftsplans machen musste. Der Gesamtbetrag der Schulden für diesen Betriebszweig erhöht sich damit zum Jahresende auf 12,76 Millionen Euro.

Wie Hülpes betonte, sei die Gebührenerhöhung auch deshalb notwendig, weil weitere Ausgaben geplant sind. So finanzieren die Verbraucher im nächsten Jahr unter anderem die Erneuerung der Kanäle in der Koblenzer Straße in Hermeskeil und die Sanierung der Kläranlage in Abtei mit.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht für die Gebührenzahler: Der Wasserpreis bleibt 2010 konstant und liegt weiterhin bei 1,32 Euro pro verbrauchtem Kubikmeter. Das sei auch deshalb möglich, weil "die Anlagen in diesem Betriebszweig alle in Ordnung sind", so Hülpes.

Eine auffällige Entwicklung sprach Werkleiter Andreas Schmitt an. "Seit Jahren nimmt der Wasserverbrauch ab." Das sei nicht allein auf den vermehrten Einsatz von wassersparenden Geräten in den Haushalten zurückzuführen, sondern auch durch die Schließung der Kaserne als früherem Groß-Abnehmer zu erklären.

Dieser Rückgang schlägt sich im Erfolgsplan des Wasserwerks nieder. Statt der geplanten 690 000 Kubikmeter Frischwasser werden 2009 nur 660 000 Kubikmeter verkauft. Deswegen fließen in diesen Betriebszweig 247 000 Euro weniger als erwartet in die Kasse. Dieses Loch muss durch die Aufnahme von neuen Krediten gestopft werden.

Meinung

Mahlzeit in kleinen Happen

Von Axel Munsteiner – Wenn - wie unlängst geschehen - die Kanäle in der Gusenburger Hauptstraße erneuert werden oder dies bald in der Koblenzer Straße in Hermeskeil passiert, dann werden nicht die Anlieger mit horrenden Summen zur Finanzierung der Kosten herangezogen, sondern diese Millionenausgaben fließen in die Gebührenkalkulation für alle Verbraucher in der Verbandsgemeinde ein. Dieses Prinzip ist vernünftig, und die aktuelle Tariferhöhung bewegt sich für die Verbraucher im vertretbaren Rahmen. Klar ist aber auch: Die Werke servieren zwar kleine Happen. Weil aber weiter investiert werden muss, ist die Mahlzeit noch lange nicht gegessen. Auch in den nächsten Jahren müssen sich die Bürger wohl auf einen weiteren Anstieg der Gebühren einstellen. a.munsteiner@volksfreund.de

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