Ärzte, Apotheke, Kultur - bloß keine Windkraft

Schillingen · Der Schillinger Rat will nichts an seiner Beschlusslage, keine Windräder in der Kernzone des Naturparks zuzulassen, ändern. Das ist jetzt mit einem erneuten Beschluss bekräftigt worden. Die größte Investition, eine Arztpraxis und eine Apotheke, kostet die Ortsgemeinde nichts, denn das finanzieren zwei Ärzte selbst. Weiter wird in die Infrastruktur investiert.

 Ein altes Bauernanwesen musste weichen, das Bauernhaus dahinter wird bis zu einem Neubau Arztpraxis. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ein altes Bauernanwesen musste weichen, das Bauernhaus dahinter wird bis zu einem Neubau Arztpraxis. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Schillingen. Keine Windräder in der Kernzone des Naturparks. Diese Linie verfolgt der Schillinger Ortsgemeinderat weiter hartnäckig. Die Beschlusslage wurde durch ein weiteres Votum bei der letzten Sitzung des Jahres erneut bekräftigt. Wenige Tage zuvor war Ortsbürgermeister Markus Franzen bei der Versammlung der Mitglieder des Vereins Naturpark Saar-Hunsrück mit einem solchen Antrag gescheitert (der TV berichtete). "Wir wollen auch nicht das Keller Gebrüch zur Verfügung stellen", forderte Franzen sein Gremium zu einer weiteren Abstimmung auf.
Weit angenehmer ist das Thema Investitionen, vor allem dann, wenn es Schillingen nichts kostet. Das ist bei der Einrichtung einer neuen Arztpraxis, der später sogar eine Apotheke angeschlossen werden soll, der Fall. Ein altes Bauernanwesen ist bereits abgerissen. 9600 Euro (40 Prozent) sind schon aus Mitteln der Dorferneuerung des Landes nach Schillingen geflossen.
Ist erst einmal ein Neubau für die Arztpraxis auf der Abrissfläche errichtet, wird das historische Bauernhaus gegenüber dem Dorfplatz frei für die kulturelle Nutzung. Dafür ist im nichtöffentlichen Teil der Sitzung ein Planungsauftrag vergeben worden. 20 000 Euro wurden dafür eingeplant.
"Da wäre Platz für historische Dokumente, die Arbeitsgruppe für die Dorfchronik könnte sich hier treffen, und im Stalltrakt könnten historische landwirtschaftliche Geräte ausgestellt werden", wünscht sich Franzen. Bislang seien diese Gerätschaften überall im Dorf verteilt.
Ort hofft auf EU-Zuschüsse


Ein besonderes Schmuckstück könnte die Ladeneinrichtung aus den 1950er Jahren werden, die Wolfgang Riehm der Gemeinde für den künftigen Mehrzwecksaal geschenkt hat. Für das gesamte Projekt hofft Schillingen auf weitere Zuschüsse aus dem Leader-Programm der Europäischen Union.
25 Positionen lang ist die Liste der Investitionen für das nächste und die darauf folgenden Jahre. Der dickste Brocken ist dabei mit 90 000 Euro der Ausbau der Straße Im Käswieschen. Die Sanierung der Leichenhalle auf dem Friedhof darf 50 000 Euro kosten. Für die Verbesserung der städtebaulichen Situation in der Ortsmitte werden 30 000 Euro und die Aufwertung des St. Albanus-Platzes 15 000 Euro veranschlagt.
Extra

Mit der neuen Legislaturperiode sind Ratsmitglieder aus dem Ortsgemeinderat ausgeschieden. Ortsbürgermeister Markus Franzen überreichte als Erinnerung an die Mitwirkung an der Gestaltung Schillingens Walter Marx für 25 Jahre, Winfried Lauer für 20 Jahre und Hermann-Josef Willems für 15 Jahre Mitgliedschaft in der Ortsvertretung in Glas gegossene Dorfwappen und an die Gattinnen Blumensträuße. doth

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