Afrikanischer Bischof erzählt Schülern aus seiner Heimat

Hermeskeil · Justin Kientega aus Burkina Faso besucht im Rahmen der Misereor Fastenaktion das Gymnasium Hermeskeil.

 Bischof Justin Kientega (Dritter von rechts) beim Rundgang durch die Schule mit Schülern und Lehrern. Foto: Gymnasium Hermeskeil

Bischof Justin Kientega (Dritter von rechts) beim Rundgang durch die Schule mit Schülern und Lehrern. Foto: Gymnasium Hermeskeil

Foto: (h_hochw )

Hermeskeil (red) "Die Welt ist voller guter Ideen - lass sie wachsen." Unter diesem Leitwort rückt die Fastenaktion 2017 des Hilfswerks Misereor Menschen in den Mittelpunkt, die in Burkina Faso am Rand der Sahelzone ideenreich die Ernährung für ihre Familien sicherstellen und zur Entwicklung der Dorfgemeinschaft beitragen.
Um authentisch vom Leben der Menschen in Burkina Faso und ihrer Arbeit in den Projekten zu erzählen, besuchte Bischof Justin Kientega die Schüler des Gymnasiums Hermeskeil.
Zunächst erhielt der Bischof bei einem Rundgang einen Einblick in das Schulleben. Begleitet wurde er unter anderem von zwei Schülerinnen des Leistungskurses Französisch, die ihm Exponate aus der Bildenden Kunst zeigten sowie die Fachräume für Naturwissenschaften, Musik und Informatik. Bischof Kientega war nicht nur interessiert an der Ausstattung der Schule, sondern freute sich auch über die - im Vergleich zu seinem Heimatland - kleinen Lerngruppen. "Bei uns sitzen häufig 50 oder mehr Kinder in einem Klassenraum", erzählte der Gast aus Afrika.
Die Mädchen und Jungen der 7. Klassen hatten sich im Religionsunterricht auf den Besuch vorbereitet. Bischof Kientega sprach zunächst über sein Land und unterstützte seine Ausführungen mit zahlreichen Bildern. Danach hatten die Schüler Gelegenheit, ihre Fragen an ihn zu richten. Dabei zeigten die Schüler besonderes Interesse am Alltag in Burkina Faso, stellten aber auch vielfältige Fragen zum kirchlichen Leben in dem für sie so fremd erscheinenden Kulturkreis.
So wollte eine Schülerin wissen, wie man dort Weihnachten und Ostern feiere. Simon erkundigte sich danach, was sich in Burkina Faso seit der Kindheit des Bischofs bis heute verändert habe. Ein wichtiges Thema war auch die Frage nach der Schulausbildung. Eine mutige Schülerin fragte: "Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihrer Heimat?"
Aufgeschlossen und sehr ausführlich beantwortete Bischof Kientega alle Schülerfragen und hatte abschließend noch Freude an einem gemeinsamen Lied.
Die Schüler hatten sich in einer Unterrichtseinheit intensiv mit den Menschen aus Burkina Faso beschäftigt, die sich tatkräftig auf den Weg machen und ihre Ressourcen so gut wie möglich nutzen. Die Jungs und Mädchen lernten die Arbeit der beiden Misereor-Partnerorganisationen Pasmep und Diobass kennen und gewannen einen interessierten Blick auf Afrika. So lernten sie zu Beispiel, wie eine Forschungsgruppe eine bezahlbare medizinische Behandlung gegen die Pockenseuche von Rindern entwickelte. Gemeinsam mit Diobass planten und ermittelten sie. Vier Jahre dauerte es, bis der Durchbruch gelang.
Auch die Landwirtin Aminata Compaore ist ein Beispiel. Dort wurde das traditionelle Wissen genutzt, Zwiebeln durch eine spezielle Form der Lagerung länger haltbar zu machen. Die Partnerorganisation Pasmep unterstützte das Projekt der sogenannten Minimolkereien. Dabei sind Milch- und Joghurtproduktionen und der Vertrieb professionalisiert, wodurch vor allem für die Frauen eine wirtschaftliche Perspektive entsteht.

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