Hermeskeil. Neue Gewaltformen wie zum Beispiel brutale Videos auf Handys, das sogenannte "Abziehen" unter Jugendlichen und die zunehmende Verharmlosung von Drogen wie Cannabis treten auch in unserer Region auf.

Um Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Drogen zu schützen und sie über deren Folgen aufzuklären, veranstaltet das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz seit Jahren erfolgreich das Präventionsprojekt "easi".

Ein wichtiger Teil des Projekts ist ein sogenannter "Markt der Möglichkeiten", in dem örtliche Vereine und Institutionen sich vorstellen und ihre Aktivitäten präsentieren können. "In der Hochwaldhalle sind insgesamt 21 Stationen aufgebaut, die von den Schülerinnen und Schülern besucht werden können.", informiert Jugendpfleger Bernd Hermesdorf, der die Veranstaltung mitorganisiert hat. Zum Beispiel konnten die jungen Teilnehmer am Stand des Karatevereins Hermeskeil erste Angriffs- und Verteidigungstechniken üben. "Es hat mir Spaß gemacht", sagt Selina Goerlich, die mit Trainerin Sharlot Rahimi einen Karate-Fußtritt geübt hat.

Rauchende Köpfe gab es hingegen bei spannenden Duellen an den Schachbrettern des Vereins "Gardez" Hermeskeil. Großes Gedränge herrschte auch am Stand der Jugendkapelle Hermeskeil: Wer eher musikalisch interessiert und begabt ist, konnte dort versuchen, erste Töne mit einem Horn, einer Posaune oder einem Saxofon zu erzeugen.

"Wir haben sehr viele Interessenten, die einmal ein Blasinstrument ausprobieren möchten" berichtet Sophie Schäfer, die zusammen mit Lena Weber und Kathrin Sperber den Stand betreut. Felix Faber und Jens Müller aus Reinsfeld haben an der Station des MGM Sportparks bei einem Hockey-Spiel mitgemacht. "Ich könnte mir schon vorstellen, Hockey als Hobby zu spielen", sagt Jens. Genau da möchte das "easi"-Projekt pädagogisch ansetzen, erklärt Ullrich Roeder vom Landeskriminalamt Trier: "Wenn Kinder und Jugendliche in Vereinen aktiv werden oder sind, entwickeln sie eine starke Persönlichkeit und Teamgeist. Ihre Interessen werden in den Vereinen ernst genommen und sie werden in die Strukturen der Gemeinde integriert."

Dadurch werde das Risiko minimiert, für Drogen empfänglich zu werden. Des Weiteren lernen die Kinder mit Konflikten gewaltfrei umzugehen und diese durch Kommunikation zu lösen.

Zum Abschluss der Veranstaltung demonstrierten die Vierbeiner der Hundestaffel der Polizeidirektion Trier ihr vielseitiges Können auf dem Schulhof der Hauptschule. Der "Markt der Möglichkeiten" ist jedoch nur ein Teil des Projekts: Neben der Präventionsarbeit für die Schülerinnen und Schüler werden auch Lehrerfortbildungen und Elternabende angeboten. Bei diesen Veranstaltungen zeigen fachkundige Referenten beispielsweise Lösungsmöglichkeiten zum Thema "Mobbing" auf.