Aktiv mitgestalten statt nur bespaßen lassen

Hermeskeil · Dem ersten Thementag für Senioren im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus sollen in den kommenden Jahren ähnliche Angebote folgen. Die Reaktionen der Besucher auf das Programm aus Information und Unterhaltung zum Hören und Sehen im Alter waren durchweg positiv. Die Organisatoren wollen deshalb an ihrem Konzept festhalten.

 Roswitha Jakobs (links) und Helga Butterbach (hinter ihr) genießen die Handmassagen von Kathy Ellebrecht (vorne rechts) und Elena Hamm von der Marienhaus Gesellschaft. TV-Foto: Ursula Schmieder

Roswitha Jakobs (links) und Helga Butterbach (hinter ihr) genießen die Handmassagen von Kathy Ellebrecht (vorne rechts) und Elena Hamm von der Marienhaus Gesellschaft. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Experten, die Hintergrundwissen vermitteln, Wohlfühlangebote und Kunstwerke junger Leute: Das war der vielfältige Angebotsmix beim Thementag "Es wird Dir Sehen und Hören vergehen" im Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus (MGH) Johanneshaus.
Das MGH hatte den Tag gemeinsam mit der eherenamtlichen Seniorenbeauftragten der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil organisiert, die ihren älteren Bewohnern erstmals ein ganz besonderes Angebot machen wollte - abseits von den sonst üblichen geselligen Nachmittagen.
Schwächen mit Humor begegnen


Die Besucher der anvisierten Zielgruppe, Senioren aus der Verbandsgemeinde Hermeskeil, nahmen diese Idee mit großer Zustimmung auf. Die Handmassagen von Marienhaus-Mitarbeitern seien "super", schwärmte Helga Butterbach, die auch die halbstündigen Vorträge zu Seh- und Hörschwächen im Alter lobte.
Geboten wurden Referate von Hermeskeiler Augen- und HNO-Ärzten, Informationen zu Hörgeräten - und ein augenzwinkernder Beitrag zum Älterwerden von Gabriele Backendorf. Darin nahm diese ältere Menschen, die Hörschwächen schon mal damit abtun, "dass das ja auch sein Gutes habe", ebenso auf die Schippe wie "Nukus", Nachuntenkucker der jungen Smartphone-Generation. Vor allem aber appellierte Backendorf an ihre Zuhörer, es sich als älterer Mensch gutgehen zu lassen.
"Die Veranstaltung hat mich wach gerüttelt", gesteht Besucher Rolf Quirin (70). Er habe entschieden, dass er "bald mal zum Augenarzt gehen werde". Das vielfältige Programm, sagt er, habe seine Neugier geweckt. Schön finde er, dass sich auch Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) aus Hermeskeil mit dem Hören und Sehen befasst hätten. Ihre Objekte wie zum Beispiel "Herr TaubBlind" zeigten Menschen, die nicht mehr sehen oder hören können, aber dennoch gesellschaftlich aktiv bleiben möchten.
Konzept mit Zukunft


Die Jugend mit einzubinden, sei ein wesentlicher Teil des Konzeptes, erklärte Kerstin Bettendorf vom MGH. Sie das Programm des von Beate Stoff moderierten Thementags gemeinsam mit der VG-Seniorenbeauftragten Annette Münster-Weber zusammengestellt. Die positive Resonanz der etwa 40 Besucher, die auch den Snoozle- oder Sinnes-Wagen des Hochwald-Altenzentrums St. Klara testen konnten, bestärke sie darin, weitere Thementage anzubieten. Ideen dafür gebe es bereits - etwa den Schwerpunkt Demenz oder andere gesellschaftliche Themen.
Auch Annette Münster-Weber ist überzeugt, "dass wir mit dem Angebot richtig liegen". Ziel sei es, Orientierung zu geben. Wenn es gelinge, "anspruchsvolle ältere Menschen, die wissen, was sie brauchen und was sie wert sind", anzusprechen, sei das der richtige Weg.
Schirmherr Clemens Grünebach, Pfarrer der Großpfarrei St. Franziskus Hermeskeil, steht ebenfalls hinter dem Konzept. Senioren wollten "nicht mehr nur bespaßt werden, sondern selbst etwas tun", ist er sich sicher. Außerdem kämen bei solchen Tagen Menschen zusammen, die mit ihrer Lebenserfahrung Gesellschaft mitgestalten wollten.Extra

Aktiv mitgestalten statt nur bespaßen lassen
Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"
Aktiv mitgestalten statt nur bespaßen lassen
Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"
Aktiv mitgestalten statt nur bespaßen lassen
Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Alwine Eiden (80), Hermeskeil: "Das war mal wirklich interessant, das alles hier zu hören. Ich finde, dass alle Redner ihre Themengebiete auch sehr gut erklärt haben. Mir hat das Angebot sehr gut gefallen." Klara Koch (82), Hermeskeil-Abtei: "Es war sehr lehrreich - aber schade, dass nicht mehr Teilnehmer da waren. Besonders interessant fand ich die Vorträge der beiden Ärzte. Und diese Handmassagen sind sehr zu empfehlen." Peter Müller (78), Rascheid: "Ich bin zum ersten Mal bei einem Seniorentag dabei und finde es gar nicht schlecht. Die Vorträge waren alle perfekt auf unsere Zielgruppe zugeschnitten. urs TV-Fotos (3): Ursula Schmieder

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