Alle Jahre wieder ist auf sie Verlass

HERMESKEIL/KELL. Während die Kinder sich über Schneelandschaft freuten, hatte mancher Autofahrer zum Wintereinbruch mit den rutschigen Bedingungen auf der Straße zu kämpfen. Aber Räum- und Streufahrzeuge befreiten die Straßen schnell von Eis und Schnee.

 Der Winter hat an die Tür geklopft, doch die Räumdienste hatten die Lage schnell entschärft.Foto: Klaus Kimmling

Der Winter hat an die Tür geklopft, doch die Räumdienste hatten die Lage schnell entschärft.Foto: Klaus Kimmling

Gegen Mitternacht rieselten die ersten Schneeflocken vom Himmel. Romantiker und Schneehasen freuten sich, die Straßendienste der Straßenmeisterei Hermeskeil standen in den Startlöchern. Anders als viele Autofahrer, die am frühen Morgen ihren PKW erst einmal mit teilweise überraschter und frostiger Miene von Schnee und Eis befreien mussten, war Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil, von dem Wintereinbruch nicht überrascht worden. Mit dem Einsatz gegen zwei Uhr hatte er gerechnet. Schließlich hatten die Offenbacher Meteorologen den frühen Wintereinbruch angekündigt. "Immer häufiger ist Verlass auf die Meldungen der Wetterfrösche", sagt Eiden, das sei nicht immer so gewesen. Und: Nach so vielen Jahren "Arbeit mit dem Wetter", hat er selbst ein Gespür und einen Blick für die Witterung und das, was auf die Meisterei zukommt. Der Wintereinbruch komme in diesem Jahr relativ früh. Eher ungewöhnlich sei, dass nicht ein paar Tage mit Glatteis vorweg gegangen seien, sondern der Winter direkt mit Schnee loslegte. Neun Fahrzeuge schickte Arnold Eiden auf die Piste. 302 Kilometer innerhalb des Einsatzgebietes fuhren sie insgesamt ab. Schon bei geringer Schneehöhe setzen die Einsatzfahrzeuge den Pflug ein. "Was vorne schon weggenommen werden kann, muss hinten nicht mehr mit dem Salz-Laugen-Gemisch beseitigt werden", so Eiden. Noch sind die Silos der Straßenmeisterei Hermeskeil nur teilweise gefüllt. Knapp 2000 Tonnen Salz lagern in den riesigen Hallen, wenn sie komplett aufgefüllt sind. Gegen 7 Uhr, nach fünf Stunden Einsatz, ist Arnold Eiden mit dem Ergebnis zufrieden. "Nur noch auf ein paar Nebenstrecken dürfte es rutschig sein", sagt er. Dass es trotzdem hier und dort zu ein paar Unfällen kam, liegt laut Eiden, meist an dem unangemessenen Verhalten der Verkehrsteilnehmer. "Viele Autofahrer haben noch nicht auf Winterreifen umgestellt und die Geschwindigkeit nicht den Gegebenheiten angepasst", so der Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil. In Reinsfeld hatte ein Lieferwagen das Streufahrzeug überholt und war anschließend von der Fahrbahn abgekommen, berichtete ein Fahrer bei der Rückkehr in die Straßenmeisterei. Dass der Winter mit Schneeglätte Einzug gehalten hat, ist für die Autofahrer von Vorteil: "Den Schnee sehen die Verkehrsteilnehmer, Glatteis kann heimtückischer sein", so Eiden. Den ersten Einsatz fuhren die Bediensteten der Straßenmeisterei noch in der Doppelbesetzung. Eiden ist sicher, dass es in diesem Winter zu der Umstellung auf die Ein-Mann-Besetzung kommen werde.Kameras sollen Beifahrer ersetzen

Die Sparmaßnahmen stehen fest, die Umsetzung scheitert derzeit noch daran, dass die so genannten Rückfahrkameras, die am hinteren Teil des Fahrzeuges angebracht werden sollen, noch nicht vorhanden sind. Mit Hilfe der Kamera kann der Fahrer dann am Steuer beobachten, was sich hinter dem Fahrzeug abspielt. Beispielsweise dann, wenn er rückwärts fahren muss, ist er jetzt noch auf die Hilfe des Mitfahrers angewiesen. Wenn sichergestellt ist, dass das Fahrzeug während einer Tour nicht zurücksetzen muss, kann sich Eiden auch jetzt schon vorstellen, nur einen Mann pro Fahrzeug loszuschicken, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien.

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