Alle sollen von "Leader" profitieren

Die Lokalen Aktionsgruppen im Hunsrück werden in den nächsten Jahren einiges bewegen können. Das Wirtschaftsministerium stellt allen eine Förderung aus Mitteln des europäischen "Leader"-Programms in Aussicht.

 Auch Ideen wie das vom „Regionalmanagement Hochwald“ entwickelte Hunsrücker Bündel mit der „Schmier“ könnte die Lokale Aktionsgruppe „Erbeskopf“ über das EU-Förderprogramm „Leader“ realisieren. Im Bild bei der Präsentation auf dem Erbeskopf (von links) Ralf Becker, Gemeinde Morbach, Joachim Albrech, Taurus-Institut, sowie die Bürgermeister Gregor Eibes (Morbach), Michael Hülpes (Hermeskeil) und Hans-Dieter Dellwo (Thalfang) mit Petra Hödl von der Bäckerei und Lothar Helfgen vom Kulturamt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Auch Ideen wie das vom „Regionalmanagement Hochwald“ entwickelte Hunsrücker Bündel mit der „Schmier“ könnte die Lokale Aktionsgruppe „Erbeskopf“ über das EU-Förderprogramm „Leader“ realisieren. Im Bild bei der Präsentation auf dem Erbeskopf (von links) Ralf Becker, Gemeinde Morbach, Joachim Albrech, Taurus-Institut, sowie die Bürgermeister Gregor Eibes (Morbach), Michael Hülpes (Hermeskeil) und Hans-Dieter Dellwo (Thalfang) mit Petra Hödl von der Bäckerei und Lothar Helfgen vom Kulturamt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil/Thalfang/Morbach. Bei der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) "Erbeskopf" ist die Freude groß. "Wir sind froh, dass unsere Bewerbung erfolgreich gewesen ist", sagt Vorsitzender Michael Hülpes. Abends zuvor hat Wirtschaftsminister Hendrik Hering die Förderung aller zwölf Gruppen in Aussicht gestellt, die sich um Mittel aus dem "Leader"-Topf der europäischen Union beworben haben. Rheinland-Pfalz werde diesen durch Umschichtung von Mitteln aufstocken. Für jede Gruppe eine Million Euro

Jede Gruppe soll in der Periode 2007 bis 2013 mindestens eine Million Euro erhalten. "Wir wollen den Leader-Gedanken als Ideenschmiede für die Entwicklung ländlicher Räume ausbauen", begründet Hering. In den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg sind dabei die LAGs Erbeskopf, Hunsrück, Mosel, Vulkaneifel und Moselfranken (Obermosel).Die LAG Erbeskopf, in der sich zwischen Saarburg und Herrstein neun Gemeindeverbände dreier Landkreise zusammengefunden haben, hat schon erste Ideen. Laut Hülpes ist an die Qualitätssteigerung und Erweiterung der touristischen Infrastruktur gedacht. So gebe es Vorschläge zur Anbindung an den Saar-Hunsrück-Steig. Daneben soll es im sozialen Bereich Verbesserungen geben. Denkbar seien eine Flexibilisierung der Kinderbetreuung oder Angebote für ältere Generationen. Auch Dorfkernerhaltung sollte nicht nur das Bauliche im Blick haben, sondern die Stärkung der sozialen Struktur. Ein dritter Block widmet sich den Energie-Potenzialen und will ebenso Energie sparen wie Biomasse, Holz oder Sonne nutzen. In den nächsten zwei Monaten bietet das Land Workshops an, um die Konzepte zu verfeinert. Erst danach gebe es die offiziellen Anerkennungsurkunden. Das erste Geld - die LAG rechnet mit 1,5 Millionen Euro - werde wohl nicht vor Mitte nächsten Jahres fließen, schätzt Hülpes-Stellvertreter Hans-Dieter Dellwo. Daher sei man sich "der Verantwortung bewusst, die jetzt auf uns zukommt", ermuntert er auch Bürger, Vorschläge zu machen. "Das ist für die Region eine große Chance", betont Christine Jäckels, die Dritte im LAG-Vorstand. Die Vertreterin des Landfrauenverbandes Saarburg denkt an Projekte, in die sich Frauen einbringen könnten, und nennt als Beispiel ein "Begegnungszentrum", in dem Ältere altes Kulturgut an Jüngere weitergeben könnten. Auch Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes begrüßt die Entscheidung aus Mainz. Der Aufwand sei allerdings schon sehr hoch, räumt er vor dem Hintergrund der Förderung von etwa 200 000 Euro pro Verbandsgemeinde ein. Dennoch versetzte das die Kommunen in die Lage, in den nächsten Jahren Ideen umzusetzen. So etwa das im "Regionalmanagement" entwickelte Hunsrücker Bündel mit der "Schmier". Achim Kistner, Geschäftsführer der LAG Hunsrück mit 13 Verbandsgemeinden in fünf Landkreisen zwischen Rhaunen und Emmelshausen, will vorerst aber noch nicht zu euphorisch planen. Dass nicht zehn, sondern alle zwölf Gruppen berücksichtigt werden sollen, sei ja erst einmal nur eine Empfehlung. Die Gruppe gehe zwar davon aus, doch die endgültige Entscheidung folge ja erst Ende Oktober, Anfang November. Vorschläge würden weiterhin gesammelt: "Aber wir stehen ein bisschen zwischen den Stühlen."

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