Am Standort Morbach soll es weitergehen

Der Insolvenzverwalter Oliver Brand ist zuversichtlich, dass Arbeitsplätze beim angeschlagenen Möbelhof in Morbach erhalten werden können - wenn auch nicht alle. Der TV berichtete gestern.

Morbach. Oliver Brand legt nach eigener Aussage Wert auf eine "offene Kommunikationspolitik". Der vorläufige Insolvenzverwalter der Morbacher Firma Möbelhof hat veranlasst, dass die Kunden am Eingang ein Schreiben vorfinden, dass über den derzeitigen Stand des Insolvenzverfahrens informiert. Darin sind die wichtigsten Fakten zum Stand der Dinge enthalten: Die Eröffnung des endgültigen Insolvenzverfahrens sei für Ende Mai vorgesehen. Bis zu diesem Zeitpunkt seien auch die Löhne und Gehälter der 57 Mitarbeiter gewährleistet. Die Anzahlungen von Kunden, die ihre Bestellung vor dem Insolvenzantrag geschlossen hatten, konnten bis auf wenige Ausnahmen gesichert werden. Brand und der von ihm bestellte Interims-Geschäftsführer Andreas Becker hatten nach eigenen Angaben bei den Lieferanten nachverhandelt, damit die Kunden möglichst keine Nachteile haben. Unproblematisch ist die Situation für aktuelle Neuaufträge: Kunden, die jetzt Anzahlungen leisten, erhalten im Vorfeld eine unbefristete Bankbürgschaft in der entsprechenden Höhe. Doch die wichtigste Nachricht steht nicht auf dem Papier. Brand zeigt sich im Gespräch mit dem TV davon überzeugt, dass "es am Standort Morbach weitergehen wird". Brand will zunächst eine überdurchschnittliche Quote" für die Gläubiger generieren. Erhebliches persönliches Vermögen sowie Sachwerte seien vorhanden. Spätestens im Juni solle eine "Auffanglösung" vollzogen werden. Das heißt auch, dass nach Auffassung des Insolvenzverwalters Arbeitsplätze gerettet werden können - wenn auch nicht alle. Schließlich sei die Personalkostenquote beim Möbelhof deutlich höher gewesen als im Branchendurchschnitt. Es gebe Gespräche mit mehreren Kaufinteressenten. Problematisch seien für das Unternehmen in der Vergangenheit neben der Kundenbewertung der Banken, Basel II, "hohe Lohnforderungen von seit Jahren ausgeschiedenen Mitarbeitern" gewesen. Zudem habe sich eine Investition von 500 000 Euro in ein Küchenstudio noch nicht amortisiert. Interessant sei auch die Kundenstruktur. Die Käufer rekrutierten sich bislang vor allem aus dem Westen und aus dem Saarland. Doch Potenzial gebe es auch Richtung Kastellaun und Rheinböllen. Am 5. März war ein Insolvenzantrag gestellt worden, nachdem nach Angaben von Brand der Zentralregulierer, die VR Diskontbank in Eschborn, den Kreditrahmen gekürzt hatte. Hauptgläubiger ist daneben die Morbacher VR-Bank, die sich "sehr kooperativ" zeige.

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