An die Kettensäge, fertig, los!

Der sportliche Aspekt im Umgang mit der Kettensäge, aber auch der Schutz vor Unfällen standen am "Tag der Hirschbrunft" in Zerf im Mittelpunkt. Fünf Forstämter traten gegeneinander an. Die Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft klärte über die Gefahren auf.

Zerf. "Waldarbeiter ist der gefährlichste Beruf, den es gibt", sagt Walter Stolz, Abteilungsleiter Prävention bei der Land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland. Weil das so ist, wechselten sich beim "Tag der Hirschbrunft" in Zerf die Wettkampf-Disziplinen mit Demonstrationen zur Unfallverhütung ab.

Die Forstämter aus Saarburg, dem Hochwald, Trier, dem luxemburgischen Grevenmacher und dem Saarforst schickten je zwei Forstwirte in den Wettkampf. Fünf Wertungsrichter verteilten Punkte für den schnellen Kettenwechsel, das Entasten eines Baumes, den "kombinierten Schnitt", Holzscheibensägen und eine Zielfällung, bei der ein Luftballon getroffen werden musste.

Alle zwei Jahre findet der "Tag der Hirschbrunft" in Zerf statt. Diesmal interessierten sich rund 500 Besucher für die Wettkämpfe, aber auch die deftigen Speisen von Reh und Wildschwein. "Wir sehen diese Veranstaltung als Werbung für einen hochqualifizierten Beruf, der mit dem Holzfäller früherer Tage fast nichts mehr zu tun hat", stellte der Saarburger Forstamtsleiter Helmut Lieser fest.

Walter Stolz ist stets bemüht, vor allem Privatleuten, die einfach so im Baumarkt eine Kettensäge gekauft haben, aber an der Schutzkleidung sparen, die Gefahren zu verdeutlichen: "Waldarbeiter haben ein dreifach höheres Unfallrisiko als Bauarbeiter." Deshalb waren die Demonstrationen von Schutzkleidung, die keine Kettensäge durchdringen kann, und die Melone, die von einem Ast aus drei Metern Höhe getroffen wird, mehr als bloße "Showeinlagen".

Die Melone, die von der Stabilität einem menschlichen Kopf sehr nahe kommt, bleibt mit Helm heil, ohne spritzt sie auseinander.

"Seit 1984, als Schutzkleidung Pflicht wurde, ist die Zahl der Kettensägenunfälle von 4000 auf 800 im Jahr gesenkt worden", freut sich Stolz.

Mit dem ACDC-Titel "Hell's Bells" gab Wettbewerbsleiter Helmut Steuer den Startschuss für die "Kampfsäger". Heavy- Metal-Musik begleitete die harten Männer aus fünf Revieren im Kampf um die Punkte.

Mit 90 Punkten siegten Forstwirtschaftsmeister Peter Neukirch und sein Azubi Thomas Wagner vom Forstamt Trier. Punktgleich mit 85 Zählern schlossen die Gastgeber aus Saarburg, Michael Stösser und Herbert Steuer, gemeinsam mit ihren Kollegen aus Luxemburg, Miguel Novas und Nico Hermes, den Wettbewerb auf Platz 2 ab. Tino Sawrtal und Thomas Rothenberg vom Saarforst erreichten 65 Punkte und das Duo Peter Neukirch und Michael Krämer vom Forstamt Hochwald bildeten mit 60 Punkten das Schlusslicht.

"Es war schön zu sehen, wie die Profis mit Holz umgehen", freute sich Zerfs Ortsbürgermeister Manfred Rommelfanger. Gemeinsam mit Greimerath habe seine Gemeinde zwei Auszubildende für den Beruf des Forstwirts eingestellt und unterstütze damit diesen heimischen Wirtschaftszweig.

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