An die Schaufeln, fertig, los

Die Ortsgemeinde Kell schafft Platz zum Wohnen und Leben in Seenähe. Im 2000-Einwohner-Dorf hat die Erschließung des Neubaugebiets "An der Fischerei" mit zunächst 43 Parzellen begonnen. Mit Grunderwerb und Planung nimmt die Kommune dafür 2,5 Millionen Euro in die Hand. Ziel ist, die Arbeiten so zügig voranzutreiben, dass ab Mai 2009 die ersten Hausbauer loslegen können.

 Symbolischer Arbeitseinsatz mit Dame: Beim Spatenstich fürs Keller Neubaugebiet wird Gemeinderätin Bärbel Backes (Vierte von links) von Vertretern der Orts- und Verbandsgemeinde, des Kreises sowie des Planungsbüros flankiert. TV-Foto: Axel Munsteiner

Symbolischer Arbeitseinsatz mit Dame: Beim Spatenstich fürs Keller Neubaugebiet wird Gemeinderätin Bärbel Backes (Vierte von links) von Vertretern der Orts- und Verbandsgemeinde, des Kreises sowie des Planungsbüros flankiert. TV-Foto: Axel Munsteiner

Kell am See. Sieben Jahre lang plagte die Kommune Kell ein Problem, das mehr und mehr zum Hemmschuh für die Dorfentwicklung wurde. Sie konnte einheimischen jungen Familien oder interessierten Zuzüglern keine gemeindeeigenen Grundstücke anbieten. Das wird sich nun bald ändern.

Fünf Areale hatten ursprünglich für ein Neubaugebiet zur Auswahl gestanden. Das zwischen dem Dorf (Verlängerung Bergstraße) und dem Stausee gelegene, rund zehn Hektar große Gebiet "An der Fischerei" machte das Rennen. Bei einem vom Rat initiierten Ideenwettbewerb hatte schließlich die Arbeitsgemeinschaft der Trierer Ingenieurbüros "Fischer" und "BKS" unter vier Bewerbern den Zuschlag für die Planung erhalten.

So viel zur Vorgeschichte. Seit einigen Tagen rollen am Ortsrand die Bagger der Hermeskeiler Baufirma "Düpre". Große Erdmassen wurden schon bewegt; der sogenannte Vorstufenausbau im Neubaugebiet, sprich der Bau von Straßen und die Verlegung von Kanal- und Wasserleitungen, ist somit angelaufen. "Wir können im ersten Abschnitt 43 Parzellen anbieten und haben einen großen Vorteil. Sie sind alle in Gemeindehand. Wir konnten also das ganze Gelände von den bisherigen Eigentümern erwerben. Es gab keinen Privaten, der nicht verkaufen wollte." Das betonte Ortsbürgermeister Markus Lehnen (CDU) beim etwas verspäteten offiziellen Startschuss der Arbeiten, dem symbolischen Spatenstich.

Über mangelnde Nachfrage können sich die Keller nicht beklagen: "Wir haben zwölf feste Interessenten", so Lehnen. Die erklärte Absicht der Kommune ist es, für die potenziellen Hausbauer möglichst schnell den Boden zu bereiten, damit diese sich ihren Traum vom Eigenheim erfüllen können. "Wir hoffen, dass wir mit der Erschließung bis Mai oder Juni 2009 so weit sind, dass die Ersten mit dem Bauen anfangen können", sagt der Dorfchef.

Alles in allem lässt sich die Gemeinde das Neubaugebiet inklusive Planung und Grunderwerb rund 2,5 Millionen Euro kosten, wie Verbandsbürgermeister Werner Angsten (CDU) betonte. Ein Novum in der VG ist, dass die Werke durch einen Vertrag die Verantwortung für die Herstellung der Wasserleitungen und Abwasserkanäle an die Ortsgemeinde übertragen hat. Die Kommune geht also in Vorlage, soll ihre finanziellen Lasten aber durch eine Kostenkalkulation in eigener Regie beim Verkauf der Bauplätze wieder ausgleichen können. Angeboten werden im Keller Neubaugebiet Parzellen mit einer Größe von 550 bis 800 Quadratmetern. Nur eine Zahl, die für Ansiedlungswillige besonders interessant sein dürfte, bleibt vorerst noch offen: "Die genauen Grundstückspreise stehen noch nicht fest. Darüber muss der Rat noch entscheiden", sagt Lehnen. Der entsprechende Beschluss soll aber noch vor Weihnachten gefällt werden.

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