Angehörige entlasten

ZERF. (hm) Sie werden helfen: In 30 Unterrichtseinheiten sind 19 ehrenamtliche Helferinnen geschult worden. Sie werden die Angehörigen von Pflegebedürftigen entlasten, indem sie die Erkrankten einige Stunden wöchentlich zu Hause betreuen. Ihre Zertifikate erhielten sie aus den Händen des stellvertretenden DRK-Kreisgeschäftsführers Manfred Jochem.

"Die Zahl der älteren Menschen wird immer größer", sagt Seminarleiterin Therese Grewenig vom Deutschen Roten Kreuz. Das sei der Grund dafür, dass das DRK ein so genanntes, ‚niedrigschwelliges Betreuungsangebot' für Menschen mit Demenz anbieten. Denn höheres Alter ist der größte Risikofaktor, an Demenz zu erkranken. Das bedeutet, je älter ein Mensch wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er an einer Demenz erkrankt. Im Jahr 2000 bereits seien 3,6 Prozent (2,9 Millionen) der Bevölkerung 80 Jahre und älter gewesen, für das Jahr 2020 erwarte man 6,3 Prozent (5,1 Millionen) und 2050 11,3 Prozent (7,9 Millionen), sagt Grewenig. Im Vergleich: 2004 waren 4,13 Prozent der Bevölkerung des Landkreises Trier-Saarburg älter als 80 Jahre. Bei den über 80-Jährigen steige die Zahl der Erkrankten auf über 13 Prozent, bei den über 90-Jährigen sogar auf 34 Prozent, informierte Grewenig. Der größte Teil der an Demenz erkrankten Personen werde in Privathaushalten von den Angehörigen gepflegt. Diese Betreuung bedeute für pflegende Angehörige nicht nur eine enorme physische, sondern vor allem eine psychische Belastung. Besonders belastend für die pflegenden Angehörigen seien jedoch die Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit der Erkrankten, so zum Beispiel ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, Unruhe, Misstrauen oder Aggressivität. Sie seien auch ein Grund mit für das "Burnout-Syndrom" bei den pflegenden Angehörigen und damit häufig Auslöser für eine stationäre Unterbringung. "Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, richtet der DRK Kreisverband Trier-Saarburg in seinem Einzugsgebiet ein zusätzliches Angebot für Demenzkranke ein", sagt Grewenig. Angestrebt werde die Betroffenen in ihrem Zuhause zu betreuen und die Angehörigen so, zumindest für einige Stunden, von ihrer schweren Aufgabe zu befreien. Das Betreuungsangebot soll die pflegenden Angehörigen entlasten, ihre Pflegebereitschaft unterstützen und aufrechterhalten. Diese Art der Betreuung wird von den drei Sozialstationen im DRK Kreisverband Trier-Saarburg, Hermeskeil/Kell am See, Waldrach und Saarburg angeboten. Zertifikate aus den Händen des stellvertretenden DRK-Kreisgeschäftsführers Manfred Jochem erhielten: Ehrentraut Findel, Irene Esch, Hilde Christ (alle Kell am See), Maria Breit (Rascheid), Erna Rimpler (Vierherrenborn), Maria Boester Greimerath), Anna Müller Beuren), Christel Barbian Waldweiler), Gwen Brüggemann, Petra Brüggemann, Karin Kierst (alle Saarburg), Petra Brausch, (Ulrike Hohlhaas, Jessica Loch und Anna Brausch (alle Serrig), Rita Neu (Freudenburg), Maria Jakoby (Kasel), Ledis Barrios (Trier), Lydia Mittelbronn (Sommerau).

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