Anschluss an die Datenautobahn

Endlich Gewissheit nach langer Wartezeit: Ende 2010 wird auch in Damflos und Neuhütten der schnelle Weg ins Internet möglich sein. Einen Vertrag zum Anschluss an die DSL-Breitbandtechnologie haben die beiden Hochwaldkommunen jetzt mit der Deutschen Telekom unterzeichnet.

Damflos/Neuhütten. "Das ist ein Meilenstein für unsere Entwicklung", sagt Neuhüttens Gemeindechef Peter Kretz. Und sein Pendant aus Damflos, Joachim Wellenberg, fügt hinzu: "Dafür haben wir lange gekämpft. Umso froher sind wir, dass es jetzt geklappt hat." Was von beiden gemeint ist: Die 560 Haushalte der zwei Hochwaldorte werden von der Deutschen Telekom per Glasfaserkabel an die moderne DSL (Digital Subscriber Line)-Technik angeschlossen. Die entsprechenden Verträge haben die Kommunen jetzt mit dem Bonner Unternehmen unterzeichnet. Mit der Breitbandtechnologie ist den Bürgern von Damflos und Neuhütten inklusive des Ortsteils Muhl nicht mehr länger der schnelle Zugang zum Internet verwehrt, sondern sie können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 16 Megabit pro Sekunde auf der Datenautobahn auf die Reise gehen. Günstig wirkt sich für die beiden Dörfer aus, dass in ihrer Nähe ein Glasfaserkabel der Telekom liegt, das einst zum früheren Nato-Bunker "Erwin" bei Börfink führte und inzwischen nicht mehr benötigt wird. "Dieses Kabel werden wir im Spätsommer oder Herbst 2010 in die beiden Gemeinden führen", kündigt Gerd Schäfer von der Telekom an. Sechs bis acht Wochen werden für diese Arbeiten veranschlagt, so dass "die geplante Inbetriebnahme bis 2010 erfolgen soll".

Eine Zeit lang bleiben also Damflos und Neuhütten noch weiße Flecken in der DSL-Landschaft. Doch wichtig ist für Wellenberg, "dass wir jetzt wissen, dass der DSL-Anschluss kommt und vertraglich abgesichert ist". Kretz weist zudem darauf hin, "dass wir nach einer ordentlichen Ausschreibung zu dem Anbieter gekommen sind, den wir wollten". Mit dieser Aussage spielt der Neuhüttener Ortschef auf die bürokratischen Hindernisse an, die dem Vertragsabschluss mit der Telekom vorangegangen waren, den Geduldsfaden der Bürger strapaziert hatten und den Hermeskeiler Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) zu der Bemerkung veranlassen, "dass wir an diesem Projekt lange arbeiten mussten und es einige Frustrationen gab" (der TV berichtete mehrfach). Das lag in erster Linie an der problematischen Förderfrage. Die Gemeinden hatten zwar von Anfang an - ihre Bemühungen setzten zu Beginn des Jahres 2008 ein - die eindeutige Absicht bekundet, ans Glasfaserkabel angeschlossen zu werden. Vor einer Zuschuss-Zusage mussten wegen neuer EU-Richtlinien aber auch Anbieter von DSL über Funk oder Satellit ihre Angebote abgeben können.

Letztlich bekamen Neuhütten und Damflos aber ihren Wunschpartner. Damit jedoch nicht genug. Für die beiden finanzschwachen Gemeinden wird der DSL-Anschluss deutlich preisgünstiger als ursprünglich gedacht. Standen zunächst Summen von bis zu 150 000 Euro im Raum, schmolzen die Gesamt-Ausbaukosten nach der Ausschreibung auf circa 67 000 Euro. Davon übernimmt das Land, das sich den DSL-Ausbau in strukturschwachen Bereichen auf die Fahne geschrieben hat, mit 90 Prozent den Löwenanteil. Die VG gibt einen Zuschuss von 3363 Euro, so dass Neuhütten (1084 Euro) und Damflos (2280 Euro) nicht mehr tief in ihre Kassen greifen müssen.

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