Ansprechend - abwechslungsreich - neu

58 Musiker und der scheidende Leiter Markus Willems machten das Jahreskonzert des MV Harmonie Neuhütten zum einem Erlebnis. Am Ende gab es stehende Ovationen der mehr als 340 Musikfans.

 Jung und Alt harmonieren gut beim Musikverein ,,Harmonie“. Über 340 Musikfans bedachten die 58 Musiker und den scheidenden Dirigenten Markus Willems mit stehenden Ovationen. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Jung und Alt harmonieren gut beim Musikverein ,,Harmonie“. Über 340 Musikfans bedachten die 58 Musiker und den scheidenden Dirigenten Markus Willems mit stehenden Ovationen. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Züsch/Neuhütten. Über 340 Musikfans feierten den 58-köpfigen Musikverein (MV) Harmonie Neuhütten in der Mehrzweckhalle Züsch. Das achte Jahreskonzert war genau nach ihrem Geschmack: ansprechend, abwechslungsreich und neu. Ein kleiner Wermutstropfen blieb: Nach achteinhalb Jahren verlässt Orchesterleiter Markus Willems einen stolzen Verein, der größtenteils seine Handschrift trägt. Die Beigaben des Musikmenüs servierten kenntnisreich die Aktiven Heike Düpre und Aline Schmidt. Gerne wäre der 18-jährige Schlagzeuger Kai Louis beim Höhepunkt des Jahres dabeigewesen, doch er verletzte sich kurzfristig. Ihn ersetzte Marko Schmitt. Generationswechsel erfolgreich vollzogen

Begonnen wurde mit dem mal leisen, mal beschwingten Titel ,,Millenium", in dem der junge österreichische Komponist Otto M. Schwarz unter anderem die Schönheit der Welt und den vielfältigen Reichtum der Erde beschreibt. Für ein symphonisches Blasorchester eigens arrangiert folgte die von Ray Farr komponierte kraftvolle, schwungvolle und mit moderner Rhythmik versehene Bandmusik ,,Adventures for Band". Viele Musikanten schwärmen von dem Komponisten, Dirigenten und Musiker Franco Cesarini, weil sie seine Vielseitigkeit schätzen. Der Hochwälder Musikverein brachte von dem Schweizer das Stück ,,Greek Folk Song Suite" zu Gehör, das auf Volksliedern und -tänzen aus dem alten Griechenland basiert und einlädt zu einer unvergesslichen Reise ins Land von Sonne, Wein und Sirtaki. Das Gesicht der ,,Harmonie" hat sich gewandelt. Ein Generationswechsel hat bei den Musikern stattgefunden. Verantwortlich dafür ist vor allem Markus Willems, der 2000 eine Ausbildungsoffensive startete. Neu dabei waren diesmal Silvia Pink-Bier (Flöte), Michael Schu (Saxofon), Katrin Kretz (Tenorsaxofon), Laura Schmitt (Klarinette), Miriam Kretz, André Düpre, Philipp und Denns Jonas (Trompeten) und Larson Arend am Schlagzeug. Während im ersten Teil die Freunde der symphonischen Blasmusik auf ihre Kosten kamen, ging es nach der Pause weiter mit Pop-, Blues- oder Mambo-Klängen. Geboten wurde beispielsweise das vom Holländer Ton van Grevenbroek umgearbeitete Hauptthema der Filmmusik ,,Star Wars" als ,,Disco Marsch" oder ,,Church Street Blues", ein Arrangement des Belgiers Marcel Peeters, bei dem Vollblut-Musiker Stefan Butterbach ein beachtenswertes Trompetensolo spielte. Doch nicht nur Butterbach glänzte als Solist, viele andere große und kleine Hobbykünstler gaben ihr Stelldichein als Einzelkönner. Ein neuer Stock für den Dirigenten

So brillierte beim Mambo ,,Cherry Pink" einer der jüngsten Harmonie-Musikanten, André Düpre. Den ,,Shaker Song", der aus der angesagtesten New Yorker Cocktail-Bar ,,Soho House" drang, mixte die Geisfelder Gastspielerin Natalie Harig als Special Shaker mit dem Alt-Saxofon. Der Dank an Orchesterleiter Markus Willems fiel bei seinem letzten Jahreskonzert ausführlich aus. ,,Damals, im Oktober 1999, hat er betont, dass er keine Lebensstellung bei der ,Harmonie' eingehen, sondern fünf bis sechs Jahre bleiben wolle. Daraus wurden achteinhalb", sagte Vereinschef Hans-Josef Malburg und fügte hinzu: ,,Vor allem sein Wissen, sein Fingerspitzengefühl, seine Menschlichkeit werden in Erinnerung bleiben." Abschiedsgeschenke erhielt Willems in Form eines Neuhüttener Stocks sowie eines Gutscheins für ein Restaurant vor Ort. Große Worte sind nicht Markus Willems Metier. Der Musikmeister aus dem saarländischen Morscholz verabschiedete sich lieber mit einem Marsch beim Publikum, das das Orchester und vor allem ihn mit stehenden Ovationen bedachte.

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