"Arbeitet doch zum Wohl der Gemeinde"

LAMPADEN. Die Odyssee um die Gestaltung des Ortsmittelpunktes im Zuge des Ausbaus der Kreisstraßen 43 und 44 in Lampaden hat ihre Fortsetzung in zwei aufeinander folgenden Ratssitzungen gefunden. Ein Förderungsantrag sorgte für Wirbel.

 Der Ausbau der Kreisstraßen in Lampaden startet im kommenden Monat. Davon ist auch betroffen: der Ortsmittelpunkt. Foto: Hans Muth

Der Ausbau der Kreisstraßen in Lampaden startet im kommenden Monat. Davon ist auch betroffen: der Ortsmittelpunkt. Foto: Hans Muth

Für diesen Monat war der Beginn des innerörtlichen Kreisstraßenausbaus in Lampaden terminiert. Dass daraus nichts wurde, stieß bei der Freien Wählergruppe Treinen (FWG) auf Unverständnis. "Steckt da eine Taktik dahinter?", fragte Martin Räsch, der Zweifel hegte, ob das Projekt noch in diesem Jahr beginnt. "Der Kreis hat schon ein großes Interesse daran, dass alles zügig vonstatten geht. Die Werke können aber erst beginnen, wenn die terminliche Zusage steht. Wir wollen doch keine offene Baustelle", entgegnete Werner Angsten und legte die Gründe für die Verzögerung dar: "Die Grunderwerbe verliefen nicht ohne Probleme, Kostenfragen waren zu klären. Außerdem hat sich die Wertung der Firmenangebote als schwierig erwiesen. Und es musste deren Zuverlässigkeit überprüft werden", sagte der Verbandsgemeindebürgermeister.Finanzielle Last verringert sich

Laut Beschlüssen von 1996 und 2004 wird die Dorfgemeinschaft zu wiederkehrenden Leistungen herangezogen. Um im Falle des geplanten Gehwegausbaus zu vermeiden, dass die Gemeinde Kredite aufnehmen muss, entschied der Rat zunächst über die Vorausleistungen, die die Bürger zu zahlen haben. Der Rat einigte sich einstimmig auf die Verteilung der zu zahlenden Beträge auf den dritten, siebten und 15. Monat nach Erhalt des Zahlungsbescheids. Ortsbürgermeister Ewald Hermesdorf (CDU) teilte zudem mit, dass in der Zwischenzeit vier Baugrundstücke "Im Sonnenhang" verkauft worden sind. Damit habe sich die finanzielle Last für die Gemeinde erheblich verringert. Denn sie muss somit für den Ausbau des Ortsmittelpunkts nur noch rund 108 000 Euro selbst aufbringen. Ein Förderantrag auf Bezuschussung des gemeinsamen Ausbaus der beiden Dorfplatz-Bauabschnitte (Bürgerhaus/Kirchenbereich und Kreisstraße/Brunnenstraße) habe gute Aussichten, positiv beschieden zu werden, sagte Angsten. Zu einer Abstimmung solle es jedoch vorerst nicht kommen. Die Haltung der FWG, die sicherstellen wollte, dass der Ausbau des Platzes zwischen Bürgerhaus und Kirche Priorität habe, wenn der Fördertantrag abgelehnt werden sollte, stieß auf Widerstand bei der CDU. "Wir wollen heute nur einen Förderantrag stellen", versuchte Angsten die gesamte FWG-Fraktion zu überzeugen. "Ohne Festlegung der Priorität gibt es keine Stimme von der FWG", konterte jedoch Räsch. Die Stimmung kochte hoch, ein Nachgeben war nicht in Sicht. "Wir können auch die andere Variante forcieren", warf Bernd Hermesdorf (CDU) ein. "Dann geht gar nichts mehr. Aber das wollen wir nicht." Drei Sitzungsunterbrechungen und die Wortmeldungen der zahlreichen Zuhörer halfen zunächst auch nicht weiter. "Arbeitet doch zum Wohle der Gemeinde", versuchte Martin Marx eine drohende Ablehnung des Förderantrags abzuwenden. Denn: "Ohne diesen Antrag können wir beide Projekte vergessen", sagte das CDU-Ratsmitglied. Nach einer letzten Sitzungsunterbrechung zeigte sich die FWG doch kompromissbereit, so dass der Rat einstimmig den Antrag auf Bezuschussung beschloss.

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