Arbeits-Haushalt ohne Luxus

Knappe Mittel für die Sanierung der Bürgerhäuser in Neuhütten und Muhl: Angesichts der rund 460 000 Euro Schulden und eines Defizits von 122 000 Euro bei den Pflichtaufgaben im aktuellen Haushalt kann die Gemeinde nur das Notwendigste investieren.

 Dringende Maßnahmen: In Muhl steht die Sanierung des noch mit Eternit gedeckten Bürgerhausdaches an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Dringende Maßnahmen: In Muhl steht die Sanierung des noch mit Eternit gedeckten Bürgerhausdaches an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neuhütten. (urs) Die Sanierung der beiden Bürgerhäuser in den Ortsteilen Neuhütten und Muhl prägt den aktuellen Haushalt der Gemeinde. In Neuhütten sind dafür 42 800 Euro veranschlagt, in Muhl 54 000 Euro. Ein Teil der Arbeiten, wie neue Fenster für Neuhütten, ist bereits erledigt. Demnächst soll nun mit der Dachsanierung begonnen werden. Ähnlich wie in Muhl, wo Wärmedämmung und Sanierung des noch mit Eternitplatten eingedeckten Daches drängen. Die knapp 100 000 Euro, die insgesamt in die beide Häuser zu investieren sind, muss die Gemeinde aber nicht alleine schultern. Das Land steuert 40 000 Euro bei, von denen Neuhütten 17 920 Euro erhält und Muhl 22 080 Euro. Das Geld wird zu je 50 Prozent in 2010 und 2011 fließen.

Ein weiterer dicker Posten der Gesamt-Investitionen von 144 895 Euro sind 21 700 Euro Baukostenzuschuss an die Deutsche Telekom für die DSL-Versorgung, die schnelle Verbindung ins weltweite Datennetz.

Schulden erreichen 460 000 Euro bis Jahresende



Darüber hinaus stecken im Haushalt 12 000 Euro für eine Bauhof-Doppelgarage sowie 2800 Euro für eine Kehrmaschine. Für die Ausstattung der Bürgerhäuser sind zudem 4200 Euro für Neuhütten eingestellt und 400 Euro für Muhl. Eine Besonderheit sind 2000 Euro Zuschuss für den Gesangverein, der für 10 000 Euro neue Uniformen kaufen will. "Mit dem gleichen Betrag haben wir den Musikverein vor zwei Jahren unterstützt", kommentiert Ortsbürgermeister Peter Kretz. Abgesehen von diesem Posten handele es sich bei dem 2009-Haushalt um einen Arbeits-Haushalt: "Da ist kein Luxus drin."

Finanziert werden die Investitionen über einen Kredit von 90 000 Euro, durch den sich die Schulden bis Jahresende auf um die 460 000 Euro erhöhen werden. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung der Bürger von 560 Euro.

Bei den Pflichtaufgaben ergibt sich ein Minus, das bei genauerem Hinsehen allerdings weniger dramatisch ausfällt. Zwar fehlen bei Erträgen von 631 865 Euro und Aufwendungen von 753 708 Euro unterm Strich 121 843 Euro. Ohne die Auflösung von knapp 70 000 Euro Sonderposten wäre das Minus sogar ähnlich hoch wie im Jahr 2008 (196 147 Euro). Andererseits wäre das Defizit ohne die seit wenigen Jahren vorgeschriebenen vorsorglichen Abschreibungen in Höhe von 140 494 Euro gar kein Minus, sondern ein Plus.

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