Argentinische Kulturbotschafter

GUSENBURG. Im Rahmen ihrer Europa-Tournee begeisterte das argentinische Vokal-Ensemble "Opus Cuatro" die Freunde des A-cappella-Gesangs in der Gusenburger Pfarrkirche.

Die Melancholie des argentinischen Tangos überträgt sich auf die Konzertbesucher in der Pfarrkirche. Es sind die großartigen Stimmen, die den Zuhörer ins Hafenviertel "La Boca" von Buenos Aires mitnehmen, an die Stellen, wo der Tango geboren wurde, und von dort aus die Welt eroberte. "Opus Cuatro" ("Vier Kunstwerke") verneigen sich mit "El dia que me quieras" (Der Tag, an dem du mich verlassen hast), vor der argentinischen Tango-Legende Carlos Gardel-Le Pera. Ungeheure Ausdruckskraft

Mit einer ungeheuren Ausdruckskraft ziehen sie jeden Besucher in ihren Bann. "Opus Cuatro" pendeln zwischen Jazz und Tango oder vermischen beides mit ihren exzellenten Gesangsstimmen zu einer einzigartigen Kunstform. Egal, ob die beiden Tenöre Alberto Hassan und Marcello Basells, Bassist Federico Gallana oder der Bariton Hernando Irahola den Solopart übernimmt, das Zusammenspiel der Vier ist perfekt und von edlem Ton. Die "Hohe Schule des A-cappella-Gesangs" wird vom Publikum mit riesigem Beifall honoriert. "Die Art des Ausdrucks und das Rhythmusgefühl sind sensationell", sagt der Schillinger Chorleiter Günter Blatt. Sein Thalfanger Kollege Karl Molter findet die Darbietung einfach genial. "Phantastisch, wie die Vier die Lautstärke variieren", analysiert Molter. "Opus Cuatro" durchqueren von ihrer Heimatstadt Buenos Aires aus musikalisch den südamerikanischen Kontinent. Schwungvollen Sambas und rhythmischen Bossa-Novas aus Brasilien folgen verschiedene Werke aus anderen lateinamerikanischen Ländern. Argentinier lieben "ländlichen Charme"

Das kubanische Volkslied "Vamos a andar" , erinnert an den "Buena Vista Social Club", und beschließt einen beeindruckenden Konzertabend. Die Besucher gehen aber noch lange nicht nach Hause, denn jetzt ist die Zeit gekommen, um die "argentinischen Kulturbotschafter" zu begrüßen. "Wir mögen den ländlichen Charme von Gusenburg und haben hier viele Freunde", sagt Marcello Balsells, und schüttelt eine Hand nach der anderen. Etwas enttäuscht von der Besucherzahl zeigte sich der Veranstalter. "Hätte schlechter sein können, aber das Konzert war große Klasse", bilanzierte Hansi Ott, Vorsitzender der Chorgemeinschaft "Friede" Gusenburg, ironisch den vierten Auftritt von "Opus Quatro" in Gusenburg.

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