Atemberaubende Bilder und Informationen

Dem "Ruf des Nordens" ist Arved Fuchs in den letzten beiden Jahren gleich zweimal gefolgt. Der letzte Programmpunkt des Hermeskeiler Kulturherbstes bescherte dem Publikum fantastische Eindrücke einer eiskalten Wildnis, die vom Klimawandel in ihrer Existenz bedroht ist.

 Warnung vor der globalen Katastrophe: Arved Fuchs, hier mit einem Bild der „Dagmar Aaen“ vor schmelzenden Eisbergen, sieht nicht nur die eiskalte Wildnis bedroht, sondern den gesamten Planeten. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Warnung vor der globalen Katastrophe: Arved Fuchs, hier mit einem Bild der „Dagmar Aaen“ vor schmelzenden Eisbergen, sieht nicht nur die eiskalte Wildnis bedroht, sondern den gesamten Planeten. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. In ihrer Begrüßung stellte Renate Meyer den Abenteurer kurz vor, der in seinen Expeditionen echte Grenzerfahrungen macht. Vor der grönländischen Ostküste, rund um Spitzbergen und am Südrand des Polareises sind die Auswirkungen der weltweiten Erwärmung deutlich sichtbar.

Fuchs stellte mit Videosequenzen und beeindruckenden Fotos Bilder von vor zehn Jahren und heute gegenüber.

Tretboote statt Eisbrecher



"Da hätten wir früher einen Eisbrecher gebraucht. Da können sie heute mit dem Tretboot durchfahren", machte der 55-jährige die Veränderung deutlich. Ein bisschen größer ist sein Expeditionsschiff "Dagmar Aaen" schon. Mit einer Crew aus Seeleuten und Wissenschaftlern fuhr Fuchs seiner Sehnsucht, hinter das Wesen aller Dinge zu schauen, erneut hinterher. "Ich bin dem Ruf des Nordens in ganzer Konsequenz gefolgt", so seine Feststellung.

Der Bad Bramstedter befriedigt dabei keineswegs nur seine Abenteuerlust, sondern klagt an: "Eis und Permafrost schmelzen, und damit wird eine Kultur mit Menschen gefährdet, für die Kälte einen wichtigen Teil der Lebensgrundlage bedeutet." Ein gut genährter Eisbär wurde gezeigt und ein total abgemagerter, der bald zu schwach sein wird, sich mit Jagen zu ernähren.

In Jugendcamps verankert Fuchs vor Ort die Problematik in den Köpfen der jungen Generation. Das Eis ist schon so weit zurückgegangen wie erst für das Jahr 2040 vorhergesagt, zeigt er den jungen Leuten aus vielen Ländern. "In den Sommermonaten kann man heute schon die Nordost- und Nordwestpassage mit dem Tretboot durchfahren", so Fuchs. Früher habe man dafür einen Eisbrecher gebraucht. Dieter Habermann aus Hermeskeil zeigte sich im Publikum sehr beeindruckt: "Mit meisterhaften Bilddokumenten wird der Umweltgedanke ohne erhobenen Zeigefinger vermittelt." Auch Annette Malburg aus Abtei findet: "Man darf vor der Erderwärmung nicht die Augen verschließen, sondern muss sein eigenes Verhalten anpassen." Arved Fuchs kündigte eine neue Expedition an, verrät aber nicht das Ziel und das Thema. Nach dem multimedialen Vortrag gab es noch lange Gespräche mit dem Mann, den der Ruf des Nordens nicht mehr loslässt.

Weitere Informationen zu den Expeditionen im Internet unter www.arved-fuchs.de.

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