Auf Draisinen durch Hunsrück und Hochwald

THALFANG. Die Möglichkeiten der Reaktivierung der Hunsrückbahn zwischen Hermeskeil und Morbach bearbeiten zwölf Studenten der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern in einem fünftägigen Workshop in Thalfang.

Zwölf Studenten, zwei Dozenten, drei Bürgermeister und einige Interessierte - bei einem Ortstermin am Thalfanger Bahnhof informierte eine Gruppe Studierender der Technischen Universität Kaiserslautern die Öffentlichkeit über ihre aktuelle Projektarbeit. Die beschäftigt sich in den kommenden zwei Semestern mit der Entwicklung der stillgelegten Hunsrückbahn zwischen Morbach und Hermeskeil. "Wir stehen noch am Anfang unserer Arbeit und sind jetzt fünf Tage hier vor Ort, um uns mit der Region vertraut zu machen. Das Projekt wird im Frühjahr 2005 fertig sein", erklärte Christian Prösch, der die Arbeit der angehenden Raum- und Umweltplaner gemeinsam mit Susanne König betreut.Fertigstellung im Frühjahr 2005

"In diesem Semester werden wir nur Erhebungen machen, um uns einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Im Wintersemester werden die Studierenden dann eigene Ideen entwickeln", erklärt Prösch. Die Studierenden und ihre Leiter wollen auch die Bürger vor Ort mit in ihre Arbeit einbeziehen. "Dazu planen wir mehrere Präsentationen, bei denen sich die Bürger über unser Projekt informieren können", sagte Christian Prösch. Das Hauptziel der derzeitigen Arbeit ist es, die Trasse für künftige Personenbeförderungen zu überprüfen. Zudem soll auch die Region von der Nutzung profitieren. "Es gilt, den Gleisen eine Nutzung zuzuführen. Zwar sind sie derzeit für den Bahnbetrieb unbrauchbar. Aber wer weiß, wie sich das aufgrund der Benzinpreise in den kommenden zehn Jahren entwickelt", sagte Bernd Heinrichsmeyer, Geschäftsführer der Hochwaldbahn. Die künftige, angestrebte Nutzung soll auch den Fremdenverkehr der Hunsrück-Region fördern. "Die Region ist sehr gut für den Fremdenverkehr geeignet. Deshalb soll die Draisinenbahn auch touristisch genutzt werden. Die politische Einheit hier in der Region erleichtert unsere Arbeit enorm", sagte Prösch. Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, sprach bei dem Außentermin am Thalfanger Bahnhof davon, dass "die kommunale Familie" der Verbandsgemeinden Hermeskeil und Thalfang sowie der Einheitsgemeinde Morbach sich "sehr darum bemüht, der Bahn eine Folgenutzung zuzuführen." Auch sein Pendant der VG Hermeskeil, Michael Hülpes, sprach von einem sehr interessanten Projekt. "Wir sehen die Arbeit der Studenten als eine Art Machbarkeitsstudie an", sagte Hülpes. Gregor Eibes von der Einheitsgemeinde Morbach steht dem Kaiserslauterner Projekt, das auf Anregung der drei Gemeinden entstanden ist, ebenfalls positiv gegenüber: "Ich bin guter Dinge, dass wir das Ganze in die Gänge bringen." Im Anschluss daran konnten sich die Anwesenden bei einer Fahrt mit einer Draisine, die von den Draisinenfreunden Neunkirchen gebaut und mitgebracht wurde, von dem Erlebnis Draisinenbahn selbst überzeugen. Am Freitagmorgen werden in einer ersten Präsentation die Erkenntnisse des fünftägigen Studenten-Workshops gezeigt. Dann ist auch der Leiter des Lehrbereichs "Ländliche Ortsplanung" der TU Kaiserslautern, Professor Hans Dennhardt, in Thalfang. Er betreute mit einigen Studenten vor einigen Jahren bereits den Bau einer Draisinenbahn im Glantal. "Das Projekt entwickelt sich komplett in unserem Lehrbereich und wird mittlerweile erfolgreich betrieben", sagte Christian Prösch. Damals sei das Projekt aus einer kleinen Studentenarbeit entstanden, sagte Prösch weiter. Bericht zur Hunsrück-Bahn:

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