Auf der Panzerstraße öffnen sich die Schranken

GUSENBURG. Die Aufteilung der Bauarbeiten in zwei Abschnitte und die Öffnung der Panzerstraße machen es möglich: Die Gusenburger müssen während der Vollsperrung der L 147 nicht so lange wie befürchtet den großen Umweg über Grimburg, Kell und Reinsfeld nach Hermeskeil in Kauf nehmen. Statt drei Monate müssen sie voraussichtlich nur sechs bis acht Wochen auf diese Umleitungsstrecke ausweichen.

 Noch ist die Schranke geschlossen: Wenn jedoch die Bauarbeiten auf der L 147 zwischen dem Ortsausgang Hermeskeil und der Einmündung zum Übungsplatz laufen, dann wird die Panzerstraße als Umleitungsstrecke in die Hochwaldstadt geöffnet. Sechs bis acht Wochen lang müssen die Gusenburger aber den großen Umweg über Grimburg, Kell und Reinsfeld in Kauf nehmen (siehe Grafik). TV-Foto: Axel Munsteiner

Noch ist die Schranke geschlossen: Wenn jedoch die Bauarbeiten auf der L 147 zwischen dem Ortsausgang Hermeskeil und der Einmündung zum Übungsplatz laufen, dann wird die Panzerstraße als Umleitungsstrecke in die Hochwaldstadt geöffnet. Sechs bis acht Wochen lang müssen die Gusenburger aber den großen Umweg über Grimburg, Kell und Reinsfeld in Kauf nehmen (siehe Grafik). TV-Foto: Axel Munsteiner

Es kam anders als gedacht: In der Sitzung des Gusenburger Gemeinderats stand am Montagabend nicht etwa die Beratung über den Haushaltsplan 2007 im Vordergrund. Nein, dieser Punkt wurde sogar gänzlich gestrichen, "weil es noch Beratungsbedarf im Haupt- und Finanzausschuss gibt", wie Ortsbürgermeister Heinz Schuh (CDU) erklärte. In den Mittelpunkt rückte vielmehr ein Thema, das Schuh kurzfristig mit auf die Tagesordnung gesetzt hatte: die Kritik einiger Bürger an der geplanten dreimonatigen Vollsperrung der L 147, der die Gusenburger zu einem großen Umweg über Grimburg, Kell und Reinsfeld auf dem Weg nach Hermeskeil zwingen würde. Eine Woche nachdem der TV über diesen Protest berichtet hatte, präsentierte der Gemeindechef den rund 20 Zuhörern die Lösung, die bei Gesprächen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier und der Verbandsgemeinde gefunden wurde. Die schlechte Nachricht: "Ohne zeitweise Vollsperrung der Strecke ist der bevorstehende Ausbau der L 147 nicht zu bewerkstelligen", betonte Schuh. Aber: "Dieser Zeitraum wird so kurz wie möglich gehalten", fügte Schuh hinzu. Statt der ursprünglich angekündigten drei Monate müssen die Gusenburger voraussichtlich nur sechs bis acht Wochen den 15-Kilometer-Umweg nach Hermeskeil in Kauf nehmen. Das hat zwei Gründe: Zum einen werden die Ausbauarbeiten an der L 147 in zwei Abschnitte geteilt. Zunächst wird - voraussichtlich ab März - von zwei Seiten gleichzeitig die Passage zwischen dem Ortsausgang Gusenburg und der Einmündung zur Panzerstraße erneuert. So lange dort die Bagger rollen, geht es nur über den großen Umweg nach Hermeskeil. Sechs bis acht Wochen werden dafür veranschlagt, wobei der bauausführenden Firma - derzeit läuft die Ausschreibung - klare Vorgaben gemacht werden sollen, um Verzögerungen zu verhindern. "Wir werden in die Verträge einen Passus mit aufnehmen, der der Firma zwingend vorschreibt, dass an sechs Tagen in der Woche gearbeitet wird", kündigte Schuh an. Wenn danach der Abschnitt von der Einfahrt zum früheren Standortübungsplatz der Kaserne und dem Stadteingang an der Reihe ist, gibt es nun jedoch eine Ausweichmöglichkeit, die den Weg nach Hermeskeil deutlich verkürzt. Alle Beteiligten haben sich darauf geeinigt, dass die Anlieger während der Arbeiten im zweiten Bauabschnitt die Panzerstraße als Umleitung nutzen können. "Die Straße ist breit und tragfähig genug. Es ist Begegnungsverkehr möglich. Allerdings bleibt die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Studenkilometer bestehen", sagt Schuh. Die von den Bürgern Uwe Groß, Martin Gemmel und Peter Löper in die Diskussion gebrachten Alternativvorschläge habe man zwar geprüft. Eine Einbahnstraßenregelung über den "Alten Hermeskeiler Weg" und zurück über die Panzerstraße und danach auf dem Feldweg am Modellflugplatz vorbei, sei aber auch rechtlich nicht möglich. Über Feldwege darf es nicht gehen

"Die Feldwege sind wegen ihrer zu geringen Breite nicht für Begegnungsverkehr zugelassen und geeignet. Der Verkehr wird dort durch landwirtschaftliche Fahrzeuge behindert und sie befinden sich zurzeit teilweise in einem nicht mehr verkehrssicheren Zustand", sagte Schuh. Dieser Argumentation schloss sich auch Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) in der Diskussion im Gemeinderat an. Er entkräftete allerdings die in Gusenburg vereinzelt laut gewordene Befürchtung, dass im Notfall Krankenwagen oder Feuerwehr wegen der Umleitung zu spät am Unglücksort eintreffen würden. "Im Einsatz haben diese Fahrzeuge Sonderrechte und dürfen selbstverständlich auch über die Feldwege fahren", betonte Hülpes. Doch was sagen Groß, Gemmel und Löper, die den Stein erst ins Rollen brachten, zu dem Ergebnis? "Für uns ist das auf jeden Fall ein Teilerfolg. Wir haben mit unserer Kritik schon etwas für die Gusenburger erreichen können", sagt Groß. So sieht es auch Gemmel. Er merkt jedoch an, dass seiner Meinung nach "erst reagiert wurde, als der Artikel in der Zeitung stand. Ich denke, man hätte diese Sache auch schon vorher regeln können".

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