"Auf uns kann man sich verlassen"

SCHÖMERICH. (hm) Samstag, 15 Uhr: Große Aufregung um ein landwirtschaftliches Gehöft am Ortsrand. Weißer Rauch steigt aus einer Luke des Heuschobers. Ab und zu erscheint ein Kindergesicht in der verqualmten Öffnung. Die Feuerwehrsirene ertönt. Dann geht alles Schlag auf Schlag.

Aus allen Richtungen kommen sie mit Tatü-tata, die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Kell am See, und verteilen sich rund um das gefährdete Objekt. Schläuche werden gerollt, Atemschutzkleidung wird übergezogen. Das DRK der Ortsgruppe Kell am See ist ebenfalls in voller Stärke vertreten. Wehrleiter Bruno Merten koordiniert und gibt Auskunft. "Spielende Kinder haben in der Scheune ein Feuer entfacht. Wir haben nur die Möglichkeit einer Rettung über die Dachluke. Die Brandbekämpfung muss schnell erfolgen, sonst greift das Feuer auf das angrenzende Wohnhaus über."Rettung über die Dachluke

Eine dramatische Situation, wie sie sich jeden Tag überall ereignen könnte. Doch hier in Schömerich ist es nur eine praktische Übung. Die Feuerwehren und das DRK der Verbandsgemeinde Kell am See haben sich zur Jahresabschlussübung eingefunden, um ihre Leist-ungsbereitschaft und ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Selten hat man bei einer Übung so viele Zuschauer gesehen. Über 100 Schaulustige haben sich innerhalb des Anwesens verteilt oder haben sich auf einer balkonartigen Terrasse einen Logenplatz gesichert. Dort werden sie Zeuge von Löscheinsätzen, der Rettung der Kinder aus dem Heuschober mittels Drehleiter und Atemschutzgerät. Den Zuschauern wird die Zusammenarbeit von Feuerwehr und DRK vorgeführt. Alles geht dabei Hand in Hand. Die Verletzten werden nach der Rettung den Helfern des DRK zur weiteren Versorgung übergeben, bei denen sie in guten Händen sind, wie die Zuschauer an der intensiven Arbeitsweise bei der Übung sehen. Und dann passiert noch mehr: Ein Autofahrer, der sich während der Fahrt zu sehr für das Spektakel interessiert, kommt von der Fahrbahn ab und prallt gegen einen Baum. Er und sein Beifahrer werden im Pkw eingeklemmt. Auch dieser Unfall ist Teil der Gemeinschaftsübung. Bei diesem Szenario kann die Feuerwehr Schillingen zum ersten Mal ihre neue Rettungsschere in einem Einsatz benutzen. Zusammen mit den Mitarbeitern des DRK, die die Verletzten durch lebenserhaltende Maßnahmen durch das Autofenster versorgen, erfolgt eine schnelle Befreiung aus der gefährlichen Situation. Von den Zuschauern werden die Helfer mit Beifall bedacht wird.Hand in Hand für die Sicherheit

Verbalen Beifall gibt es auch vom Wehrleiter. "Es war eine tolle Übung", lobt er die Einsatzkräfte aus allen Orten der Verbandsgemeinde. "Was ich heute beobachten konnte, gibt mir die Gewissheit, dass sich die Menschen in der Verbandsgemeinde Kell am See auf uns in jeder Gefahrensituation verlassen können." Nach der Manöverkritik sind Beförderungen und Ernennungen durch Bürgermeister Werner Angsten angesagt. Das silberne Feuerwehrehrenzeichen des Landes Rheinland-Pfalz für 25 Jahre aktive Tätigkeit erhalten Michael Lauer aus Schömerich und Alfred Marx aus Waldweiler. In den Feuerwehrdienst werden Andreas Anell (Heddert), Oliver Werhan (Waldweiler) und Andrea Wagner (Hentern) aufgenommen. Zum Oberfeuerwehrmann wird Patrick Anell (Heddert) befördert, zum Hauptfeuerwehrmann wird Bernd Jakobs (Lampaden) und zum Brandmeister Werner Stüber (Mandern) ernannt.

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