Aufstieg in die Bundesliga

Schon jetzt zählt er in der Region zu den Erfolgsprojekten des Jahres 2007: Der Ende Mai eröffnete Saar-Hunsrück-Steig wurde gestern mit dem wichtigsten Wandersiegel Deutschlands ausgezeichnet.

 Die Wanderer haben den erst vor wenigen Wochen eröffneten Saar-Hunsrück-Steig längst in Beschlag genommen: Wanderführer Berthold Staudt vom Hunsrückverein ist von dem nun zertifizierten Weg begeistert. TV-Foto: Archiv/Hermann Bohn

Die Wanderer haben den erst vor wenigen Wochen eröffneten Saar-Hunsrück-Steig längst in Beschlag genommen: Wanderführer Berthold Staudt vom Hunsrückverein ist von dem nun zertifizierten Weg begeistert. TV-Foto: Archiv/Hermann Bohn

 Freuen sich über das „Deutsche Wandersiegel“: Landrat Günther Schartz und seine Kollegin vom saarländischen Kreis Merzig-Wadern, Daniela Schlegel-Friedrich (von links). Übergeben wurde die Urkunde von Klaus Erber vom Deutschen Wanderinstitut. Ganz rechts: Gudrun Rau, Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück. TV-Foto: Alexander Funk

Freuen sich über das „Deutsche Wandersiegel“: Landrat Günther Schartz und seine Kollegin vom saarländischen Kreis Merzig-Wadern, Daniela Schlegel-Friedrich (von links). Übergeben wurde die Urkunde von Klaus Erber vom Deutschen Wanderinstitut. Ganz rechts: Gudrun Rau, Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück. TV-Foto: Alexander Funk

Hermeskeil/Morbach. Nur wenige Wochen nach seiner Eröffnung gehört der Saar-Hunsrück-Steig nun zur Bundesliga der Premiumwanderwege in Deutschland. Eine Liga, in der es bisher nur drei Mitbewerber gab: den kulturlandschaftlich eindrucksvollen Rheinsteig, den wildromantischen Rothaarsteig und den Hochrhöner Steig mit seinen imposanten Aussichtspunkten."Der Saar-Hunsrück-Steig wirbt mit dem Slogan ‚Vielfalt erleben'. Genau das wird auf dem gesamten Weg auch eingehalten", sagte Klaus Erber vom Deutschen Wanderinstitut am Dienstag bei einer Feierstunde im Naturpark-Infozentrum in Hermeskeil. Dabei übergab Erber das "Deutsche Wandersiegel" in Anwesenheit der Bürgermeister und Touristikplaner der am Projekt beteiligten Kommunen an Landrat Günther Schartz und seine Kollegin vom saarländischen Merzig-Wandern-Kreis, Daniela Schlegel-Friedrich. "Eines ist klar: Dieses Zertifikat ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für den Saar-Hunsrück-Steig, das wir offensiv vermarkten werden", sagte Schlegel-Friedrich. Dem stimmte Landrat Günther Schartz zu: "Die Zertifizierung eröffnet uns optimale Marketingmöglichkeiten." Gerade beim Trendsport Wandern sei es wichtig, sich mit den besten Angeboten messen zu können. Allerdings war eine Zertifizierung mit dem "Deutschen Wandersiegel" (siehe Infobox) keineswegs sicher. So musste bis zuletzt nachgebessert werden, bis alle Kriterien erfüllt waren. "Ich bin jedoch beeindruckt, in welch rasanter Geschwindigkeit unsere Verbesserungsvorschäge umgesetzt wurden", sagte dazu Klaus Erber.Mit dem nun zertifizierten Saar-Hunsrück-Steig verfügt der Naturpark Saar-Hunsrück über ein außergewöhnliches Highlight. Auf einer Länge von 180 Kilometern (davon 118 in Rheinland-Pfalz und 62 im Saarland) führt der Weg Wanderer über schmale, abwechslungsreiche Pfade. Er verläuft von der Saarschleife bei Mettlach-Orscholz über Losheim am See, Weiskirchen, Wadern, Nonnweiler, Hermeskeil, Thalfang, Morbach und Herrstein bis in die Edelsteinmetropole Idar-Oberstein sowie über Kell am See und Ruwer bis in die Römerstadt Trier. Der Steig soll künftig als touristisches Leuchtturmprojekt Wanderurlauber anlocken und damit dem Fremdenverkehr in der Region einen kräftigen Schub geben. Das 260 000 Euro teure Projekt wurde in Trägerschaft des Naturparks Saar-Hunsrück durchgeführt. Die Kosten wurden zu 70 Prozent von den Wirtschaftsministerien in Rheinland-Pfalz und im Saarland bezuschusst. Den Rest übernahmen die Gemeinden entlang des Wanderwegs. Deutsches Wandersiegel Mit dem "Deutschen Wandersiegel" hat das Deutsche Wanderinstitut Ende der 90er Jahre auf Anregung führender Touristiker einen Kriterienkatalog entwickelt, der es erlaubt, die Stärken und Schwächen eines Wanderweges möglichst objektiv und genau zu erfassen. Er besteht aus 34 Kriterien, die für jeden Kilometer Weg die Aufnahme von knapp 200 Merkmalen zum Wegeformat, zur Landschaft, ihren kulturellen Sehenswürdigkeiten und zivilisatorischen Barrieren, zum Wanderleitsystem und zu den Makrostrukturen des Umfeldes verlangen. Grundlage hierfür sind die Wünsche und Gewohnheiten der Wanderer, wie sie regelmäßig durch die "Profilstudien Wandern" erhoben werden. Das Zertifikat wird nur an Premiumwanderwege vergeben, die die im Vergleich zu anderen Zertifikaten sehr hohen Ansprüche des "Deutschen Wandersiegels" erfüllen. Das Zertifikat wird zunächst für die Dauer von drei Jahren vergeben. Dann wird erneut überprüft, ob die Qualitätskriterien eingehalten werden. (fun)

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