Aufstieg in die erste Klasse

NAURATH/WALD. Vier Sterne leuchten künftig am Eingang des Landhauses St. Urbanin Naurath. Mit der gestrigen Verleihung der Bronzeplakette und der dazugehörigen Klassifizierungsurkunde reiht sich das von Haraldund Ruth Rüssel geführte Haus offiziell in die Liste von nunmehr 100 First-Class-Hotels im gesamten Land ein.

Wegen der viel gerühmten Kochkunst seines Patrons HaraldRüssel ist das Landhaus St. Urban, das unweit der Kreuzung in Büdlicherbrück im romantischen Tal der Dhron liegt, schon seit vielen Jahren weit über die Region hinaus bekannt. Ein Michelin-Stern ziert das Haus, die Kritiker vom Gault-Millau vergeben 17 von 20 möglichen Punkten. Legt man die Bewertungen in den gängigen Rankings zugrunde, so rangiert der Betrieb unter den 50 besten Restaurants in ganz Deutschland. Doch im Landhaus St. Urban können es sich Gourmets nicht nur ausgezeichnet munden lassen, sondern sich auch stilvoll betten. Als "eine kleine, aber feine Herberge" bezeichnete Inhaber Harald Rüssel in der Feierstunde am Montag das in den beiden oberen Etagen des Landhauses untergebrachte Hotel. Nach einer Erweiterung im Jahr 2000 finden Gäste in 16 Zimmern Unterkunft - darunter fünf individuell eingerichtete Themenzimmer, die so wohl klingende Namen wie "Sonnenblumen-Suite" oder "Weinselig" tragen. Die "hervorragende Ausstattung" und das "überdurchschnittliche Serviceangebot" des Landhauses St. Urban wurde nun auch von den strengen Prüfern des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) honoriert. Die Bewertungskommission zeichnete das Haus mit vier Sternen aus und verlieh ihm zusätzlich das Prädikat "Superior". Doch bevor Harald und Ruth Rüssel gestern die begehrte Bronzeplakette aus den Händen von Achim Schloemer, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, in Empfang nahmen, waren für das Ehepaar zwölf Jahre harter Arbeit notwendig.Früher marodes Ausflugslokal, heute Spitzenrestaurant

1992 hatten der Jung-Koch aus Stolberg bei Aachen und die als Sommelière arbeitende Winzer-tochter aus Leiwen das heruntergekommene Ausflugslokal "Robertsmühle" im Dhronbachtal gekauft und daraus innerhalb kürzester Zeit ein Spitzenrestaurant mit angeschlossenem Hotel geformt. "Gestartet sind wir mit einem Koch und einer Kellnerin", erinnerte sich der heute 37-jährige Patron des Hauses zurück. "Heute stehen 14 bis 16 Personen auf unserem Dienstplan." Zudem habe er in dieser Zeit ein Dutzend junger Menschen ausgebildet, betonte Rüssel, der sich auf den neu erworbenen Lorbeeren nicht ausruhen will. "Viele Träume liegen bereits in der Schublade und sollen bald realisiert werden", gesteht er. Die offizielle Feier anlässlich des Aufstiegs des Landhauses St. Urban in die illustre Riege der First-Class-Häuser war jedoch nicht nur für die Inhaber ein besonderes Ereignis: "Wir haben heute doppelten Grund zur Freude", betonte Harald Glahn, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Denn, so Glahn, mit dem Landhaus St. Urban leuchten nun an den Eingangspforten von landesweit 100 Häusern vier oder sogar fünf Sterne. "Das ist ein Beleg für den hohen Standard, den die Hotellerie und Gastronomie in unserem Land hat", sagte Glahn. Zu den Gratulanten zählte am Montag auch Landrat Richard Groß, der angesichts des Renommees der Rüsselschen Kochkunst hervorhob, "dass ein Haus wie dieses für das Selbstbewusstsein der Region sehr wichtig ist", während der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil, Michael Hülpes, das Landhaus St. Urban als "Highlight unserer Hotellerie" bezeichnete.

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