Auftritt mit vielen Überraschungsmomenten

Von symphonisch bis rockig präsentierte sich die Stadtkapelle Hermeskeil bei ihrem Jahreskonzert. Rund 750 Zuhörer bekamen von den 60 Musikern in der Hochwaldhalle einen Auftritt mit vielen Überraschungsmomenten geboten.

 Einmal tief Luft holen: Dirigent Gerhard Piroth (rechts) bittet Sebastian Schneider für sein Solo auf dem Bariton-Saxophon nach vorne. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Einmal tief Luft holen: Dirigent Gerhard Piroth (rechts) bittet Sebastian Schneider für sein Solo auf dem Bariton-Saxophon nach vorne. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Über Publikumsmangel kann sich die Stadtkapelle Hermeskeil wirklich nicht beklagen. Die Hochwaldhalle war auch beim jüngsten Jahreskonzert mit 750 Zuhörern an der Grenze des Fassungsvermögens angelangt. Denn das Publikum weiß: Die 60 Musiker bieten mehr als nur richtig gute Musik, sondern haben meistens auch eine Überraschung auf Lager.

Mit einer feierlichen Hymne wurde der Abend eröffnet. Dirigent Gerhard Piroth, der seit 15 Jahren vor diesem Klangkörper den Taktstock schwingt, hatte ein Programm zusammengestellt, das die Möglichkeiten des Orchesters ausreizte.

Doch es sind die Kleinigkeiten, die den großen Unterschied ausmachen. Das begann schon bei Moderatorin Martina Nickels, die sich in ihrer Kleidung den jeweiligen Musikstücken anpasste.

Hinzu kamen hervorragende Sololeistungen, wie sie die Trompeter Regina Molitor und Hermann-Josef Nickels, oder der Bariton-Saxophonist Sebastian Schneider zeigten. Die eigentliche Sensation des Abends aber lautete: "Michael Jackson lebt."

Der erst 14-jährige Björn Volz zeigte wie sein verstorbenes Vorbild den "Moonwalk", allerdings mit schwarzer Armbinde als Zeichen der Trauer um den "King of Pop". Dafür war eigens eine weitere kleine Bühne aufgebaut worden.

"Das Repertoire des Abends wurde komplett neu einstudiert", betonte der Vorsitzende Stefan Eiden nicht ohne Stolz. Warum hat dieses Orchester einen solch großen Erfolg? "Die vielen Musiker haben auch viele Verwandte und Freunde, die sich den Auftritt nicht entgehen lassen wollen", mutmaßte Eiden. Er fügte aber hinzu: "Offensichtlich kommt unser Programm an, und die Art und Weise, wie wir uns präsentieren."

Genau da unterscheidet sich die Stadtkapelle von vielen anderen Orchestern. Es ist immer Bewegung auf der Bühne. Bläsergruppen stehen auch mal auf. Auch an schwierige Stücke wagte sich die Stadtkapelle heran. Das wurde beispielsweise beim "March Bou Shu" deutlich, der auf einem japanischen Volkslied basiert. Diese Aussage galt aber auch für den fetzigen Big-Band-Sound in "Do-Re-Mi" von Richard Rogers oder für die Hommage an die "Kings of Swing".

Stolz sind die Musiker immer auf begabten Nachwuchs. Erstmals bei diesem großen Konzert dabei waren die Klarinettisten Stephanie Klos, Kristina Malburg, Anna Hessek, Alexander Becker und Felix Lorang sowie die Trompeterin Judith Piroth.

Mit einem Marsch und viel Swing verabschiedete sich das Orchester mit zwei Zugaben.

Zuhörerin Margit Becker-Paulus aus Gusenburg fand: "Das ist ein richtig professionelles Ensemble." Bruder Johannes vom Franziskanerkloster macht klar: "Es muss nicht immer Kirchenmusik sein. Diese Klänge sind so schön schmissig und abwechslungsreich bei einem wunderbar funktionierenden Zusammenspiel."

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