Aus den Flammen gerettet

Keine verletzten Menschen und das Vieh fast komplett aus den Flammen gerettet - das ist die gute Nachricht nach dem Großbrand im Stall eines landwirtschaftlichen Betriebs in Vierherrenborn am Mittwochabend (der TV berichtete). Das Gebäude, in das ein Blitz eingeschlagen war, wurde aber komplett zerstört; es entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro.

 Ein Raub der Flammen: Trotz des Einsatzes von 60 Feuerwehrleuten brennt dieser Stall in Vierherrenborn nach einem Blitzschlag ab. Mensch und Tier bleiben bei dem Brand aber unversehrt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Ein Raub der Flammen: Trotz des Einsatzes von 60 Feuerwehrleuten brennt dieser Stall in Vierherrenborn nach einem Blitzschlag ab. Mensch und Tier bleiben bei dem Brand aber unversehrt. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Vierherrenborn. Eine lange, anstrengende Nacht haben am Donnerstagmorgen viele Helfer in Vierherrenborn hinter sich. Denn Stunden zuvor hat ein verheerender Großbrand das kleine 200-Einwohner-Dorf aufgeschreckt. Rückblende: Nachdem am Mittwochabend dunkle Gewitterwolken über dem Ort aufgezogen sind, schlägt gegen 19.15 Uhr ein Blitz im Stall des Landwirtschaftsbetriebs von Andreas Pütz ein. Im Innern des Stalls lagern zu diesem Zeitpunkt in der ersten Etage die Futtervorräte und etwa 30 Heurundballen. Unten stehen rund 40 Milchkühe und etwa 20 Rinder. "Wir waren gerade auf dem Nachbarhof Heu abladen, als wir gesehen haben, wie ein Blitz in den Hof von Andreas eingeschlagen ist. Das war ein Riesenknall, und kurz darauf gab es noch einmal einen Knall. Da sind die Heu- und anderen Vorräte wohl regelrecht explodiert", berichtet der Bruder, Marco Pütz. Zusammen mit Nachbarn schaffen es die Landwirte, die zunächst wichtigste Aufgabe zu meistern. Sie können fast den gesamten Viehbestand aus dem brennenden Stall ins Freie bringen und retten. Lediglich ein Kalb verendet in den Flammen. Als die ersten Feuerwehrleute kurz darauf am Einsatzort eintreffen, "stand das Gebäude schon in Flammen", sagt Bruno Merten, Wehrleiter der VG Kell dem TV. Insgesamt werden etwa 60 Feuerwehrleute aus Kell, Zerf, Mandern, Lampaden, Hentern, Vierherrenborn und Saarburg alarmiert, um den Brand zu löschen. Feuerwehr verhindert das Übergreifen der Flammen

Keine Gefahr hat es nach Auskunft der Polizei für ein Übergreifen des Feuers auf das in einiger Entfernung stehende Wohnhaus der Familie gegeben. Menschen werden bei dem Großbrand also glücklicherweise nicht verletzt. Auch ein nahe gelegener Bullen-Maststall bleibt dank der Schutzmaßnahmen der Feuerwehr unverseht.Das große Stallgebäude des Hofs brennt allerdings bis auf die Grundmauern ab und ist völlig zerstört. Noch in der Nacht beginnen Bagger mit dem Abriss. Die zuständige Polizei Saarburg, für die "kein Zweifel besteht, dass der Blitzeinschlag die Brandursache war", beziffert den entstandenen Schaden auf "mehrere hunderttausend Euro". "Für die Betroffenen ist die Situation natürlich schlimm", sagt Ortsbürgermeister Franz Mersch. Die Familie Pütz hat nämlich nicht nur den materiellen Schaden zu beklagen, sondern sie steht am Donnerstag vor einem drängenden Problem. "Die Milchkühe müssen schnell gemolken werden", weiß Mersch, selbst Landwirt, aus Erfahrung. Die Melkmaschinen im Stall sind aber ebenfalls ein Opfer der Flammen geworden, so dass gestern vor allem die Frage, wie man möglichst rasch eine mobile Melkanlage nach Vierherrenborn bringt, im Vordergrund steht.Gleichwohl ist Mersch erleichtert, "dass niemandem etwas passiert ist", und durchaus mit Stolz lobt er die spontane Einsatzbereitschaft seiner Bürger, die zum Teil "alles stehen und liegen gelassen haben, um zu helfen. Diese Solidarität ist einfach sagenhaft."Zwar hatte das Unwetter am Mittwochabend mit dem Scheunenbrand in Vierherrenborn einen gravierenden Schadensfall angerichtet. Ansonsten sind Regen, Blitz und Donner aber folgenlos über den Hochwald gezogen. "Andere Einsätze waren in der VG Kell nicht nötig", sagt Merten. Auch in der Verbandsgemeinde Hermeskeil vermeldet der stellvertretende Wehrleiter Manfred Molitor, "dass es keinen Alarm gegeben hat".

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